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Einsatz eines interaktiven Abstimmsystems zur Meinungsfindung in ethischen Falldiskussionen
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Veröffentlicht: | 18. September 2012 |
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Fragestellung: Bisher werden interaktive Abstimmsysteme vor allem zur Förderung der Interaktivität in Großgruppenveranstaltungen genutzt. Hierbei können die Dozierenden Vorwissen abfragen und aktivieren, den Lernerfolg überprüfen oder die eigene Veranstaltung direkt evaluieren lassen. Interaktive Abstimmsysteme haben aber auch den Vorteil, dass sie Abstimmungen anonym zulassen. Es soll gezeigt werden, dass man sich diese Eigenschaft auch in ethischen Falldiskussionen zunutze machen kann.
Methode: Im Seminar "Dental Ethics“ wurde ein Abstimmsystem in den Falldiskussionen genutzt. Die Studierenden wurden an mehreren Stellen gefragt, wie sie entscheiden würden, wären sie an der Stelle des Zahnarztes im Fallbeispiel, und konnten dann anonym per Knopfdruck abstimmen.
Ergebnisse: In den Falldiskussionen wurden auch Antwortoptionen gewählt, die unpopulär schienen oder Anlass zu teils recht kontroversen Diskussionen boten. In den anschließenden Diskussionen hatten die Studierenden trotzdem die Möglichkeit, ihre Meinung darzustellen und zu argumentieren, aber auch das Gesamtergebnis war Gegenstand der Diskussion.
Schlussfolgerung: Interaktive Abstimmsysteme sind durchaus geeignet, um in ethischen Falldiskussionen ein realistisches Meinungsbild der Studierenden zu bekommen. Diese müssen dann nicht sofort offen vor den Kommilitonen eine vielleicht schwierige Position verteidigen; trotzdem können diese Meinungen dann in der Gruppe diskutiert werden und zu einer möglichst umfassenden Reflexion des Falles beitragen.