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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Neurologische Patienten interprofessionell behandeln – Ein Workshop zur Entwicklung professionsübergreifender Perspektiven

Poster

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  • corresponding author presenting/speaker Leona Steinmeyer - Philipps-Universität Marburg, Maris (Skills Lab), Marburg, Deutschland
  • author Tina Stibane - Philipps-Universität Marburg, Maris (Skills Lab), Marburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma220

doi: 10.3205/11gma220, urn:nbn:de:0183-11gma2209

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Steinmeyer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Humanmedizinstudierende lernen während ihrer sechsjährigen Ausbildung eine Vielzahl an neurologischen Krankheitsbildern und deren Therapien kennen. Allerdings beschränken sich die Konzepte der Therapien auf die medizinischen Maßnahmen, wie Medikamenten-Verschreibungen, Indikationsstellung für operative Eingriffe oder Verhaltensempfehlungen. Dies führt dazu, dass Ärzte und Ärztinnen später zwar Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie und andere Anwendungen verordnen, ohne jedoch zu wissen, welche Perspektive diese Berufsgruppen haben und wie sie mit den Patienten arbeiten. Die Medizinischen Fachberufe untereinander sind i.d.R. besser über ihre Arbeitsweisen informiert, aber das Verhältnis ist nicht selten von Konkurrenz geprägt. Ihre Kommunikation mit dem ärztlichen Personal bleibt, strukturell bedingt, auf das Berichtswesen beschränkt.

Ziel: Ziele der Veranstaltung sind, die Perspektive der jeweils Anderen besser zu verstehen, ein umfassenderes Verständnis der Erkrankungen zu bekommen und die Kommunikationsbereitschaft und -fähigkeit der Professionen miteinander zu stärken.

Methoden: Es wird im Sommersemester 2011 ein freiwilliges Tutorium für Medizin- und Physiotherapiestudierende und für Logopädie- und Ergotherapieschüler/innen angeboten, in dem insgesamt 12 Teilnehmer, 3 aus jeder Berufsgruppe, interprofessionell einen neurologischen Fall (Morbus Parkinson, Schlaganfall und Multiple Sklerose) bearbeiten. Hierbei soll zunächst ein Brainstorming zur jeweiligen Krankheit erfolgen (Ursachen, Risikofaktoren, Symptome etc.). Anschließend werden in Kleingruppen die unterschiedlichen Herangehensweisen in Bezug auf die berufsspezifische Anamneseerhebung, Diagnostik und Therapie erarbeitet. Praktische Fertigkeiten der Berufsgruppen am Patienten werden exemplarisch am Simulationspatienten der Kleingruppe vorgeführt und auf Video aufgenommen.

Die Kleingruppenergebnisse werden gesammelt und in einer abschließenden Präsentation der Großgruppe vorgestellt.

Eine anschließende Evaluation umfasst erstens die Akzeptanzevaluation, zweitens soll in einem kurzen Fragebogen vor und nach dem Kurs überprüft werden, in wie weit sich die Sicht der Teilnehmer in Bezug auf die anderen Disziplinen verändert hat und wie viele Informationen zu den Berufsbildern durch den Kurs gewonnen werden.

Ergebnisse: Das interprofessionelle Projekt wird, wie dargestellt, evaluiert und die Durchführung und Ergebnisse vorgestellt.

Bei Erfolg könnte diesen Projekt langfristig als ein Anfang für den Kompetenzerwerb zu interprofessionellem Arbeiten gesehen und auf Fallbesprechungen anderer Disziplinen, wie chirurgische Fälle oder andere Berufsgruppen, wie die Pflege, erweitert werden.