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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Peer-assisted learning: Unterscheiden sich didaktisch geschulte von nicht geschulten studentischen Tutoren in ihrer Lehrqualität?

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Kirsten Reschke - Bereich Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten, Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
  • Jan Breckwoldt - Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin, Charite Berlin, Berlin, Deutschland
  • Mandy Hanke - Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
  • Christiana Radestock - Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
  • Friedrich-Wilhelm Röhl - Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
  • Bernt-Peter Robra - Studiendekan der Fakultät Medizin, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
  • Jana Jünger - Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma180

doi: 10.3205/11gma180, urn:nbn:de:0183-11gma1800

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Reschke et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Studentische Tutoren unterstützen in vielen Bereichen die klinische Ausbildung [1]. Unklar ist bisher, welche Aspekte der Unterrichtsqualität der Tutoren sich durch eine didaktische Schulung objektiv verändern. Es soll untersucht werden, inwieweit eine didaktische Schulung studentischer Tutoren die Unterrichtsqualität in Tutorien zur Vermittlung klinischer Untersuchungsfertigkeiten verbessert.

Methoden: Im Kurs "Einführung in die klinische Medizin" fanden im 3. Semester studentisch geleitete Tutorien statt. 12 Tutoren wurden zum Lernziel: Erhebung von Normalbefunden für die Herz-, Lungen- und Abdomenuntersuchung geschult. 5 dieser Tutoren, die per Losverfahren ausgewählt wurden, erhielten zusätzlich eine didaktische Schulung. Schulungsinhalte bezogen sich auf das Erreichen einer hohen Unterrichtsqualität und die Vermittlung praktischer Fertigkeiten nach der Peyton-Methode [2]. 20 Gruppen mit maximal 10 Studierenden wurden den didaktisch geschulten bzw. nicht geschulten Tutoren randomisiert zugeordnet. Zwei unabhängige externe Beobachter schätzten die Unterrichtsqualität in den Tutorien unter Verwendung des Beobachtungsbogens BTQA 10/33 der Charite Berlin ein. Der Vergleich der Items zwischen den Gruppen der didaktisch geschulten versus ungeschulten Tutoren erfolgte mit dem Fisher's Exact Test.

Ergebnisse: Didaktisch geschulte Tutoren erhielten in folgenden der insgesamt 10 Kriterien guter Unterrichtsqualität eine signifikant bessere Bewertung: klare Strukturierung des Unterrichts, hoher Anteil echter Lernzeit, lernförderliches Klima, inhaltliche Klarheit, sinnstiftende Kommunikation sowie individuelles Fördern.

Schlussfolgerung: Eine didaktische Schulung studentischer Tutoren verbesserte signifikant die Unterrichtsqualität in den hier untersuchten Tutorien und bereichert das Konzept eines Peer-geleiteten Unterrichts.


Literatur

1.
Hudson JN, Tonkin AI. Clinical skills education: outcomes of relationships between junior medical students, senior peers and simulated patients. Med Educ. 2008;42(9):901-908. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2008.03107.x Externer Link
2.
Peyton JW. Teaching and Learning in Medical Practise. Rickmansworth: Manticore Europe Ltd; 1998. S.13-19.