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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Qualitätssicherung der Ärztlichen Basisprüfung im Aachener Modellstudiengang Medizin (MSG) durch einen mehrstufigen Review-Prozess – eine quantitative Analyse

Poster

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma171

doi: 10.3205/11gma171, urn:nbn:de:0183-11gma1710

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Finsterer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Ärztliche Basisprüfung findet am Ende des 6. Semesters als universitäre Prüfung statt und besteht aus einer mündlich-praktischen Prüfung (OSPE) und einer MC-Klausur. Aufgrund des interdisziplinären Ansatzes des MSG sind – zusätzlich zum theoretischen Basiswissen - bereits klinische Wissensinhalte und praktische Fertigkeiten der Ärztlichen Tätigkeit prüfungsrelevant. Alle Prüfungsfragen sind dem MSG-spezifischen Curriculum angepasst und werden fakultätsintern erstellt. Ziel der Studie ist die Überprüfung des Standards der Prüfungsqualität und die Definition von Qualitätsanforderungen an Objektivität, Reliabilität und Validität, unter Berücksichtigung internationaler Richtwerte.

Methoden: Bei der Erstellung der Prüfungsfragen wurde ein mehrstufiger Review-Prozess eingeführt, in dem die Prüfungsinhalte, die Formulierung der Fragen und die naturwissenschaftliche und klinische Relevanz überprüft werden. Die Nachbewertung der Prüfungsergebnisse beinhaltet die Erstellung einer Ergebnisübersicht und eine Itemanalyse. Die maximal erreichbare Punktzahl und die Basisstatistiken wurden sowohl für die gesamte Prüfung als auch für die Teilbereiche und für die einzelnen Aufgaben berechnet. Anschließend wurden die teststatistischen Gütemaße berechnet. Die Ergebnisse der Prüfungen vor und nach dem Etablieren des Review-Procedere wurden miteinander verglichen.

Ergebnisse: An der Prüfung im September 2010 nahmen 235 Studierende teil. In beiden Prüfungsteilen konnten maximal 300 Punkte erreicht werden. Von der Gesamtkohorte haben 208 (88,51%) die Prüfung bestanden, 27 Studierende (11,49%) sind durchgefallen. Im Mittel wurden von den Studierenden 141,4 Punkte erreicht (StdAbw 19,7). Die Aufgabenschwierigkeit lag im Bereich von 0,46-0,91, die Trennschärfe – über 0,22. Für die Reliabilität der Prüfung ergibt die Abschätzung mit Cronbachs α einen Wert von 0,84.

Schlussfolgerung: Nach der Einführung des intensiven Review-Prozesses wurde eine kontinuierliche Steigerung der Qualität der Prüfungsaufgaben festgestellt. Die Struktur des Review Boards soll fakultätsintern institutionalisiert werden und als Qualitätssicherung von Kurs- und universitären Prüfungen eingesetzt werden.