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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Persönlichkeit und kommunikationsbezogene OSCE-Leistung bei Studierenden der Medizin

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Sabine Fischbeck - Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Schwerpunkt Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Mainz, Deutschland
  • author Elisabeth Leschnik - Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Schwerpunkt Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Mainz, Deutschland
  • author Wilfried Laubach - Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Schwerpunkt Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Mainz, Deutschland
  • author Manfred E. Beutel - Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Mainz, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma148

doi: 10.3205/11gma148, urn:nbn:de:0183-11gma1485

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Fischbeck et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Ausbildung in Bezug auf die Arzt-Patient-Gesprächsführung geschieht auf dem Hintergrund der Sozialisation des Studierenden der Medizin. Noch wenig bekannt ist darüber, was entsprechende Kompetenzen bestimmt. Lievens et al. [1] fanden „Gewissenhaftigkeit“ (erfasst mit dem NEO-PI-R) mit Studienleistungen assoziiert. Manuel et al. [2] stellten entsprechende Zusammenhänge mit Skalen des 16 PF (z. B. „Emotionale Stabilität“, „Perfektionismus“ und „Verschlossenheit“) fest. Ziel unsere Studie war, zu ermitteln, inwieweit grundlegende Persönlichkeitseigenschaften mit ärztlich kommunikativer Kompetenz bei Studierenden der Medizin in Zusammenhang stehen.

Methoden: Im Rahmen einer Kommunikations-OSCE für Studierende der Medizin im vorklinischen Studienabschnitt (Kursus der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie, zweites Studiensemester) bearbeiteten N=193 Studierende der Medizin das NEO-Fünf-Faktoren-Inventar NEO-FFI [3]. Der Parcours der praktischen Prüfung bestand aus fünf Stationen (z. B. „Anamnese“, „Mitteilung einer Krebsdiagnose“). Ausgewertet wurden die Ausprägungen der ermittelten Persönlichkeitsmerkmale bei den Studierenden sowie Zusammenhänge zu den OSCE-Ergebnissen.

Ergebnisse: Die Stichprobe wies einen relativ niedrigen Prozentrang bei „Neurotizismus“ (PR=44) und einen relativ hohen bei „Extraversion“ (PR=68) auf. Die Skalen „Offenheit für Erfahrungen“ und „Verträglichkeit“ korrelierten signifikant positiv mit dem Gesamtergebnis der Kommunikations-OSCE.

Schlussfolgerung: Kommunikationsfertigkeiten und Persönlichkeitseigenschaften sind assoziiert: Die „Offenheit für Erfahrungen“ und die „Verträglichkeit“ scheint das Sich-Einlassen auf die Person des (Schauspieler-)Patienten zu erleichtern. Zukünftig müsste untersucht werden, welchen Stellenwert der Persönlichkeit im Vergleich mit Einstellungsparametern und sozialen Hintergrundvariablen bei der Prädiktion der kommunikativen Kompetenz zukommt.


Literatur

1.
Lievens F, Coetsier P, De Fruyt F, De Maeseneer J. Medical students´ personality characteristics and academic performance: a five-factor model perspective. Med Educ. 2002;36(11):1050-1056. DOI: 10.1046/j.1365-2923.2002.01328.x Externer Link
2.
Manuel RS, Borges NJ, Gerzina HA. Personality and clinical skills: Any correlation? Acad Med. 2005;80(10 Suppl):30-33. DOI: 10.1097/00001888-200510001-00011 Externer Link
3.
Borkenau P, Ostendorf F. NEO-Fünf-Faktoren-Inventar (NEO-FFI) nach Costa und McCrae (2. Auflage). Göttingen: Hogrefe; 2008.