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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Peer Teaching in der Pädiatrie - Evaluation eines studentischen Tutoriats im Blockpraktikum Kinderheilkunde

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Ulrike Schauseil-Zipf - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde, Köln, Deutschland
  • Y. Karay - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Köln, Deutschland
  • R. Ehrlich - Medifitreha GmbH, Queen Rania Rehabilitation Center, Köln, Deutschland
  • D. Michalk - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde, Köln, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma207

doi: 10.3205/10gma207, urn:nbn:de:0183-10gma2074

Veröffentlicht: 5. August 2010

© 2010 Schauseil-Zipf et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: In den Kliniken für Allgemeine Kinderheilkunde und Kinderkardiologie der Universität Köln zeigte sich nach Erstellung eines verbindlichen Lernzielkatalog, dass die praktischen Lernziele in keiner der curricularen Veranstaltungen adäquat vermittelt wurden. Um diese Defizite zu beseitigen wurde in der ersten Hälfte des Sommersemesters 2008 ein Pilotprojekt durchgeführt, bei dem studentische Tutoren geschult wurden um im Blockpraktikum (BP) Kinderheilkunde praktische Unterrichtsinhalte zu vermitteln. Ziel der vorliegenden Studie im WS 08/09 war es zu prüfen, ob das neue tutoren-gestützte Konzept im Vergleich zum konventionellen BP zu einer höheren Zufriedenheit bei den Studierenden und zu einer besseren Selbsteinschätzung der von ihnen erlernten praktischen Fertigkeiten führt.

Methodik: In einem einwöchigen Training wurden Studierende, die das BP Kinderheilkunde erfolgreich absolviert hatten, durch Assistenz- und Oberärzte der Kinderklinik zu Tutoren ausgebildet. Inhalt des Trainings waren pädiatrische Untersuchungstechniken, Kurzseminare zur Diagnostik in der Kinderheilkunde, Didaktik und der Umgang mit Kindern, Eltern, Ärzten und Pflegepersonal. Untersucht wurden 109 Studierende, die im WS 2008/9 das neu konzipierte einwöchige BP mit den studentischen Tutoren absolvierten. Als Kontrollgruppe dienten 45 Studierende die im Sommersemester 2008 das konventionelle, einwöchige, rein ärztlich geleitete BP auf den Stationen der Kinderklinik absolviert hatten. Mittels Fragebogen wurden die Zufriedenheit der Studierenden und ihre Selbsteinschätzung praktischer Fertigkeiten evaluiert.

Ergebnisse: Der Praxisbezug des BP, auch im Vergleich mit den BP anderer klinischer Hauptfächer und die Betreuung durch die Assistenz- und Oberärzte der Klinik wurden im Kurs mit studentischen Tutoren signifikant besser beurteilt als in konventionellen BP. Die Selbsteinschätzung der erlernten Untersuchungstechniken und diagnostischen Maßnahmen war im BP mit Tutoren ebenfalls signifikant besser als im konventionellen BP. Zudem verbesserten sich die Motivation und das Engagement in der Lehre bei den Ärzten.

Schlussfolgerung: Die Vermittlung praktischer Lerninhalte durch studentische Tutoren verbesserte die Evaluation und die Selbsteinschätzung der Studierenden. Dieses Konzept kann als Modell eines erfolgreichen klinischen BP auch für andere klinische Disziplinen empfohlen werden.