Artikel
Studie zur Medienkompetenz bei Studierenden der Tiermedizin und bei der Tierärzteschaft zur Integration von Podcasts und Vorlesungsaufzeichnungen in die Lehre und Fortbildung
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 5. August 2010 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Elektronische Medien sind aus der medizinischen Aus- und Weiterbildung nicht mehr wegzudenken. Die interprofessionelle Kommunikation ist ganz wesentlich in der Tiermedizin. Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen zwischen Forschung und Praxis ausgetauscht werden, wissenschaftliche Projekte auch international koordiniert werden und Studierenden muss das Grundwissen der Tiermedizin vermittelt werden. Kenntnisse in Kommunikation ("soft skills") werden als immer wichtiger in der Tiermedizin angesehen [1], [2]. Durch den umfangreichen und schnellen Anstieg des Fachwissens und der vermehrten internationalen Verknüpfung ist diese Kommunikation in Präsenz oft nicht möglich oder durch starke Reisetätigkeit erschwert. Gerade in der Tierärzteschaft herrscht aus diesen Gründen eine starke Nachfrage nach dem Einsatz neuer Medien [3]. In der Tiermedizin und der tiermedizinischen Lehre gibt es häufig ausgebuchte Fortbildungen oder Anlässe, in denen man auf Aufzeichnungen zurückgreifen möchte.
Zielsetzung: Die Studie wurde durchgeführt mit dem Ziel, Auskunft über die Medienkompetenz und das Nutzungsverhalten des Internets und Web 2.0-Inhalten von Studierenden und der Tierärzteschaft zu erhalten.
Methode: Die Befragung erfolgte über einen Onlinefragebogen auf http://www.surveymonkey.com und richtete sich an alle Tierärztinnen/Tierärzte und Studierende der Tiermedizin im deutschsprachigen Raum. Beantwortet haben den Fragebogen 1780 Teilnehmer. Es wurden die Hardwareausstattung, die Frequenz der Internetnutzung sowie das Nutzungsverhalten im Bezug auf web 2.0 Applikationen (Messenger, Blogs, Wikis, Foren, Podcasts etc.) erfragt.
Ergebnisse: Dieser Umfrage ergab, dass ein Großteil täglich das Internet nutzt (93,3% mindestens einmal täglich), web 2.0 Applikationen werden von den meisten Nutzern passiv genutzt ( z.B. Wikis: passiv 52,5%, aktiv 1%) und der Bedarf an solchen Applikationen ist in der Tiermedizin vorhanden.
Als Ergebnis der Studie im Bezug auf den Einsatz von Podcasts/Vodcasts und Vorlesungsaufzeichnungen kann festgehalten werden, dass der Einsatz gewünscht ist (61,5%).
Diskussion: Im Rahmen einer Dissertation über dieses Thema werden zur Zeit an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Podcasts erstellt, Studierenden zugänglich gemacht und im Anschluss an das Anhören von diesen evaluiert.
Zudem werden mit der Software Lecturnity Vorlesungen und Seminarveranstaltungen aufgezeichnet, welche im Anschluss evaluiert und durch Lernkontrollen den Lernerfolg der Teilnehmer von Live-Veranstaltungen, reiner Onlineveranstaltung und beiden Veranstaltungen testen.
Literatur
- 1.
- Brown G, Rohlin M, Manogue M. Culture, collegeality and collaborative learning. In Sweet J, Huttly S, Taylor I (Hrsg). Effective learning and teaching in medical, dental and veterinary education. Florence/USA: Routledge; 2003. S.18-35.
- 2.
- Fajt VR. A skills and competencies required by veterinary pharmacologists: a blueprint for graduate education in veterinary pharmacology in North Amerika. J Vet Pharmacol Ther. 2007;31(1):22-30.
- 3.
- Ehlers JP, Wittenber B, Fehrlage KF, Neumann S. VETlife – continuing veterinary education arranged bay eLearning. In Remenyi D (Hrsg). ECEL 2007 – 6th Europen Conferences on e-Learning. Reading: Academic Converences; 2007. S.183-187.