gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Was sagt die Theorie? - Was lernen Studierende in der Praxis?: Lernziele der Elektrokardiographie-Befundung vs. tatsächliche Befunde im Universitätsklinikalltag

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Andrea Höger - LMU München, Medizinische Klinik Innenstadt, Schwerpunkt Medizindidaktik, München, Deutschland
  • Manuel Carranza - LMU München, Medizinische Klinik Innenstadt, Schwerpunkt Medizindidaktik, München Deutschland
  • Anja Görlitz - LMU München, Medizinische Klinik Innenstadt, Schwerpunkt Medizindidaktik, München Deutschland
  • Lisa Kühne-Eversmann - LMU München, Medizinische Klinik Innenstadt, Schwerpunkt Medizindidaktik, München Deutschland
  • author Martin R. Fischer - Private Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen (IDBG), Witten, Deutschland
  • Ralf Schmidmaier - LMU München, Medizinische Klinik Innenstadt, Schwerpunkt Medizindidaktik, München Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma183

doi: 10.3205/10gma183, urn:nbn:de:0183-10gma1836

Veröffentlicht: 5. August 2010

© 2010 Höger et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Befundung von Elektrokardiogrammen (EKGs) ist eine wichtige ärztliche Grundkompetenz und setzt ein gewisses Grundmaß an Sicherheit und Routine voraus. Von Experten und durch Lernzielkataloge (LZKe) werden bestimmte Befunde als besonders wichtig für die alltägliche klinische Praxis bewertet. Es stellt sich die Frage, ob diese Forderungen auch mit der Realität des Klinikums, in der die humanmedizinische Ausbildung stattfindet, übereinstimmen.

Methoden: Zunächst wurden Vorlesungen, EKG-Kurse, LZKe, Lehrbücher, Prüfungen (Bsp. MeCuM-Prüfungen, IMPP) und Online- Ressourcen auf Häufigkeiten und Gewichtung (zeitlicher Umfang/Skriptanteil) der verschiedenen EKG-Befunde und zugrunde liegenden Diagnosen analysiert. Danach wurden circa 650 EKGs, die von Studierenden des Semesters Konservative Medizin während ihres Blockpraktikums auf den Stationen des Klinikums der LMU München abgeleitet wurden und EKGs aus dem Klinikalltag ebendieser kategorisiert. Unterschiede oder Übereinstimmungen zwischen den Lernzielen/Expertenmeinungen und den erhobenen EKG- Befunden wurden evaluiert.

Ergebnisse: Durch die Auswertung werden sich einerseits Schwerpunkte bzw. Häufigkeiten von Befunden ergeben. Andererseits lassen sich gewisse Rückschlüsse auf die geforderten Lernziele und den Vergleich mit der klinischen Wirklichkeit an einer Universitätsklinik ziehen.

Schlussfolgerungen: Sollten sich signifikante Unterschiede zwischen den Lehrschwerpunkten des Semesters der konservativen Medizin, den anerkannten LZKs, sowie der Meinung von Experten und den häufigen Befunden im klinischen Alltag herausstellen, wäre eine mögliche Konsequenz diese Erkenntnisse in die Planung von künftigen Lehrplänen mit einzubeziehen, um die Diskrepanz zwischen Expertenlernzielen und klinischem Alltag zu verringern. Diese änderungen könnten so die Studenten besser auf ihre Tätigkeit im Praktischen Jahr bzw. auf den beruflichen Alltag als Arzt vorbereiten.

Ausblick: Auf den Ergebnissen dieser Studie könnten weitere Forschungsprojekte aufgebaut werden, z. B. Analyse häufiger EKG- Befundungsfehler, neue Formen für EKG-Kurse oder die Reevaluation von Lernzielkatalogen für die humanmedizinische Ausbildung an der LMU München.