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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Stress auf der Station - Arbeitsbelastung der Ärzte und Supervision von PJ-Studenten

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Nora Celebi - Universitätsklinik Tübingen, Medizinische Klinik IV, Tübingen, Deutschland
  • Rodoula Tsouraki - Universität Tübingen, Medizinische Fakultät, Tübingen, Deutschland
  • Corinna Engel - Universität Tübingen, Institut für Medizinische Biometrie, Tübingen, Deutschland
  • Reimer Riessen - Universität Tübingen, Medizinische Intensivstation, Tübingen, Deutschland
  • Peter Weyrich - Universitätsklinik Tübingen, Medizinische Klinik IV, Tübingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma133

doi: 10.3205/10gma133, urn:nbn:de:0183-10gma1339

Veröffentlicht: 5. August 2010

© 2010 Celebi et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Aufgrund der Altersentwicklung der Bevölkerung und Optimierungsbestrebungen in der Gesundheitsbranche ist die Arbeitsbelastung der Krankenhausärzte kontinuierlich gestiegen. Neben der Krankenversorgung sollen Ärzte in Universitätskliniken und Lehrkrankenhäusern jedoch auch noch die zukünftigen Kollegen ausbilden. Mit dieser Studie soll objektiv untersucht werden, ob die Arbeitsbelastung der Ärzte in der Krankenversorgung einen negativen Einfluss auf die Supervision und das Tätigkeitsprofil der PJ-Studenten hat.

Methodik: 54 PJ-Studenten wurden zu Beginn ihres Tertials in der Inneren Medizin gebeten, ihre Tätigkeiten über einen Zeitraum von 15 Tagen zu protokollieren. Der Rücklauf betrug 35 Tagebücher (65%), über zusammen 481 Tage. Die Tätigkeiten wurden unterteilt nach ärztlich (nicht an Pflegepersonal oder andere Berufsgruppen delegierbar) und nicht-ärztlich (delegierbar), die Studenten gaben an, ob die bei der Tätigkeit zugesehen, mitgeholfen, sie unter Supervision oder ohne Supervision ausgeführt haben. Zusätzlich wurde gefragt, ob sie sich diese Tätigkeit zu Beginn des Tertials zutrauten. Die Zahl der ärztlichen, nicht-ärztlichen und supervidierten Tätigkeiten wurden mit einem Arbeitsbelastungs-Index in Beziehung gesetzt, der aus dem Krankenhausinformationssystem berechnet wurde. Die Studenten waren über die Forschungsfrage verblindet, die Ärzte wußten nicht, dass eine Studie duchgeführt wurde.

Ergebnisse: Insgesamt gaben die Studenten an, 1.2 1.3 supervidierte, 1.8±1.6 ärztliche und 3.6±1.7 nicht-ärztliche Tätigkeiten pro Tag durchgeführt zu haben Für jede Supervision nahm die Zahl der ärztlichen Tätigkeiten um 0.77 zu (p<.0001). Es kab keinen Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastung und ärztlichen Tätigkeiten. Ärztliche Tätigkeiten, die sich die Studenten nicht zutrauten, wurden selten durchgeführt (0.3±0.6 pro Tag) und noch seltener supervidiert (0.2±0.5 pro Tag).

Schlussfolgerung: Die tägliche Variabilität der Arbeitsbelastung der Stationsärzte hat keinen erkennbaren Einfluss auf das Tätigkeitsprofil oder die Supervision der PJ-Studenten.