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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Änderungen der Lernstile von Medizinstudierenden während des Studiums

Vortrag

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma72

doi: 10.3205/10gma072, urn:nbn:de:0183-10gma0724

Veröffentlicht: 5. August 2010

© 2010 Kraft.
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Gliederung

Text

Diese Studie stellt die erste longitudinale Studie dar, in der untersucht wird, ob sich die Lernstile (nach Kolb) von Medizinstudierenden im Laufe des Studiums ändern. 106 Studierende der Medizinischen Universität Innsbruck haben freiwillig den Lernstil Selbseinschätzungstest am Beginn und am Ende ihres Studiums ausgefüllt (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Der Unterschied zwischen beiden Verteilungen ist statistisch signifikant (p<0.001).

Weiter wurde untersucht, wie sich die Lernstile der einzelnen Studierenden in den 6 Jahren des Studiums verändert haben. Nur in 39.6% der Studierenden gab es keine änderung des Lernstils. Horizontale Änderungen des Lernstils (entlang der Achse aktives Experimentieren vs. reflektives Beobachten) waren doppelt so häufig wie vertikale Änderungen (entlang der Achse konkrete Erfahrung vs. abstraktes Denken). Bezogen auf diese Achse waren die Änderungen in beide Richtungen gleich häufig. Bei der horizontalen Achse hingegen gab es Wechsel hin zum aktiven Experimentieren 2.4 mal häufiger als in die Gegenrichtung.

Zusammengefaßt kann man feststellen, dass sich die Lernstile während des Medizinstudiums häufig ändern, wobei Änderungen in alle Richtungen vorkommen. Die relativ häufigsten Änderungen waren jene, die in Richtung des aktiven Experimentierens gehen. Dieser Befund paßt gut mit dem Curriculum in Innsbruck zusammen, das am Ende des Studiums ein klinisch praktisches Jahr vorsieht.