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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Die Beurteilung der Arzt-Patient-Beziehung und -Kommunikation als Bestandteil des globalen Rating

The assessment of doctor-patient-relationships and communications as a component of Global Rating

Poster

  • corresponding author Jörg Reißenweber - Private Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Medizin, Witten, Deutschland
  • author Martin R. Fischer - Private Universität Witten/Herdecke, Institut für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen (IDBG), Witten, Deutschland
  • author Marzellus Hofmann - Private Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Medizin, Witten, Deutschland
  • author Martin Rützler - Private Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Medizin, Witten, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT5P118

doi: 10.3205/09gma118, urn:nbn:de:0183-09gma1183

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Reißenweber et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Soft Skills sind im ärztlichen Beruf von zunehmender Bedeutung. Deshalb soll hier untersucht werden, ob nach der Hypothese „assessment drives learning“ ein erkennbarer Einfluss der erstmaligen Einführung des globalen Rating im Jahr 2008 auf Leistung und Benotung der Kandidatinnen und Kandidaten nach dem 2. Semester im OSCE-Innere Medizin-Orthopädie/Unfallchirurgie der Fakultät für Medizin der Privaten Universität Witten/Herdecke zu verzeichnen ist.

Methodik: Die obige Hypothese wurde anhand der Noten überprüft, die die Prüflinge im Bereich der Arzt-Patient-Beziehung und -Kommunikation innerhalb der oben genannten OSCE –Prüfungen – die Jahre 2008 und 2009 vergleichend – erzielten. Es wurde zudem untersucht, ob eine durchschnittliche Notenverbesserung im Jahr 2009 auftrat, als das globale Rating zum zweiten Mal zum Einsatz kam, wobei größere allgemeine Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Jahrgängen nach Einsicht in weitere Prüfungsresultate ausgeschlossen werden konnten.

Ergebnisse: Die Berücksichtigung der Arzt-Patient-Beziehung und -Kommunikation im Rahmen des globalen Rating zeigt im Jahr 2009 deutlich bessere und realistischere Ergebnisse als im Jahr 2008 - wahrscheinlich deshalb, weil sich die Prüflinge inzwischen auf diesen Prüfungsmodus hatten einstellen können. So korrelieren etwa die Bewertungen der Prüflinge durch die Simulationspatientinnen und -patienten und die Bewertungen durch die ärztlichen Gutachterinnen und Gutachter im Jahr 2009 stärker als im Jahr 2008.

Schlussfolgerungen: Die Gültigkeit der Hypothese “assessment drives learning” kann bestätigt werden. Da globales Rating die Sichtweise des Patienten in die Beurteilung eines OSCE einfließen lässt, erhöht es dessen Reliabilität. Die Einführung des globalen Rating in OSCEs wird empfohlen, weil dies die kommunikativen Fähigkeiten der künftigen Ärztinnen und Ärzte mit den Patienten deutlich verbessert. Eine gründliche Schulung der Simulationspatientinnen und -patienten ist eine entscheidende Voraussetzung, um dieses Ziel zu erreichen. Eine Kombination aus globalem Rating und der Verwendung von Checklisten kann also durchaus sinnvoll sein, wie auch Nikendei und Jünger feststellen [1].


Literatur

1.
Nikendei C, Jünger J. OSCE – praktische Tipps zur Implementierung einer klinisch-praktischen Prüfung. GMS Z Med Ausbild. 2006;23(3):Doc47. Zugänglich unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2006-23/zma000266.shtml. Externer Link