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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Die Systemblöcke als grundlegendes Element des Aachener Modellstudiengangs Medizin

Poster

  • corresponding author Sevtap Aydin - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Aachen, Deutschland
  • author Regina Ströbele - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Aachen, Deutschland
  • author Andreas Tüngler - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Aachen, Deutschland
  • author Anne Cormann - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Aachen, Deutschland
  • author Klaus-Dieter Krüger - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Aachen, Deutschland
  • author Klaus Niemann - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Aachen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT4P070

doi: 10.3205/09gma070, urn:nbn:de:0183-09gma0709

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Aydin et al.
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Gliederung

Text

Ein Charakteristikum des Aachener Modellstudiengangs Medizin ist die Aufhebung der Trennung in den vorklinischen und klinischen Abschnitt. Nachdem die Studierenden im ersten Studienjahr naturwissenschaftliche Grundkenntnisse erworben haben, sind bereits ab dem 3. Semester klinische Fächer Bestandteil des interdisziplinären Unterrichts. Der zweite Studienabschnitt (3. bis 6. Semester) besteht zu einem Großteil aus fächerübergreifenden, organ(system)zentrierten Lehreinheiten, den Systemblöcken. Ziel ist es, theoretische Inhalte mit klinischen Bezügen zu verzahnen und praktische Fertigkeiten frühzeitig zu vermitteln.

In den insgesamt elf aufeinanderfolgenden, drei- bis sechswöchigen Systemblöcken (Bewegungsapparat, Herz-Kreislauf, Atmung, Blut und Abwehr, Nervensystem, Psyche, Gastrointestinaltrakt, Harn- und Geschlechtsorgane, Endokrines System, Haut, Sinnesorgane / Kommunikation) werden der Bau, die Funktion, die pathogenetischen Prinzipien und typische Krankheitsbilder eines Organs oder Organsystems vermittelt. Die Blöcke bestehen je zu etwa 50% aus Vorlesungen und aus Gruppen- und Kleingruppenveranstaltungen mit maximal 20 bzw. drei bis zehn Studierenden. Alle beteiligten Fächer, von der Anatomie und Physiologie über die Pathologie und Pharmakologie bis hin zu den klinischen Disziplinen (z.B. Kardiologie, Gefäßchirurgie im Systemblock Herz-Kreislauf) gestalten gemeinsam das Curriculum. Dieses setzt sich aus ca. 60% vorklinischen und ca. 40% klinischen Inhalten zusammen.

Hierbei kooperieren die Beteiligten eng miteinander. So sind für die Organisation der Unterrichtsveranstaltungen und die Beratung der Studierenden die jeweiligen Jahrgangskoordinatoren verantwortlich. Unter deren Mitwirkung und der fachlichen Verantwortung eines Dozenten, des Systemblockleiters, wird gewährleistet, dass Vorlesungen, Praktika, Seminare und POL verschiedener Fächer aufeinander aufbauen bzw. sich ergänzen. Jeder Systemblock schließt mit einer Multiple-Choice-Klausur und/oder einem mündlich-praktischen Prüfungsteil (OSPE = Objective Structured Practical Examination) ab. Zum Ende des 2. Studienabschnittes erfolgt die Ärztliche Basisprüfung. Hier werden alle Systemblöcke als mündliche Prüfungsstation und als Teil einer MC-Klausur abgebildet.

Die organzentrierte und interdisziplinäre Vermittlung des Wissens innerhalb der Systemblöcke verdeutlicht die inhaltlichen Zusammenhänge und macht sie nachhaltiger lernbar. Diese Herangehensweise, die dem ärztlichen Berufsalltag nahekommt, führt zu einer hohen Akzeptanz des Konzepts. Für die Studierenden sind insbesondere die frühe Einbeziehung klinischer Aspekte und die Möglichkeit des frühen Patientenkontakts motivierend.