gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Lehrevaluation: Retrospektive Beurteilung von Ausbildungsstärken und -defiziten des Curriculums

Vortrag

Suche in Medline nach

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT2V033

doi: 10.3205/09gma033, urn:nbn:de:0183-09gma0330

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Wirth et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Fragestellung: Wie beurteilen Absolvierende des Medizinstudiums der Universität Zürich die Ausbildungsgüte und die Relevanz der im Studium vermittelten Lerninhalte für die Ausübung des Arztberufes?

Wie schätzen sie die Ausbildungsgüte und die Relevanz des Erlernten rund ein Jahr später als praktisch tätige Assistenzärztinnen und Assistenzärzte ein?

Methodik: Im ersten Teil des Projekts wurde den Absolvierenden des Jahres 2008 ein Fragebogen zum Medizinstudium geschickt, zusammen mit den Prüfungsresultaten zum Staatsexamen.

Gefragt wurde einerseits nach der Ausbildungsgüte, andererseits nach der wahrgenommenen Relevanz der vermittelten ärztlichen Fertigkeiten und des angeeigneten Wissens für die Ausübung des Arztberufes. Die Fragen wurden mit Antwortmöglichkeiten auf einer 5-Punkte-Likert-Skala gestellt.

Im zweiten Teil des Projekts ist ein Follow-up Versand der Fragebögen rund 1 Jahr später und zum Vergleich die gleiche Befragung der Absolvierenden des Reformcurriculums im September 2009 geplant.

Resultate und Ausblick: Die Rücklaufquote der Fragebögen der ersten Absolvierendenbefragung 08 (altes Curriculum) betrug 74 % (N = 147), die Geschlechterverteilung entsprach in etwa der Verteilung im Studium: 60% Frauen, 40% Männer.

Sowohl bei den ärztlichen Fertigkeiten wie auch in den Bereichen Grundlagenwissen und Klinisches Wissen zeigten sich Diskrepanzen zwischen der Ausbildungsgüte und der wahrgenommenen Relevanz des Erlernten für die Ausübung des Arztberufes. So wurden z.B. Kommunikative Fähigkeiten und Strategien des Umgangs mit Arbeitsbelastung als sehr relevant, aber eher rudimentär im Studium vermittelt eingeschätzt.

Aufgrund der guten Rücklaufquote und der repräsentativen Geschlechterverteilung der ersten Befragung schliessen wir, dass die Resultate die Beurteilung des Studiums dieser Kohorte valide abbilden.

Die Follow-up Befragung der Absolvierenden während der ersten Zeit als Assistenzärztinnen und -ärzte wird zeigen, ob die Ausbildungsgüte und die Relevanz der ärztlichen Fertigkeiten und des angeeigneten Wissens für die Ausübung des Arztberufs nach dem Einstieg in die ärztliche Tätigkeit gleich oder anders eingeschätzt werden.


Literatur

1.
Alfermann D, Brähler E. Absolventinnen- und Absolventen-Befragung an Medizinischen Fakultäten in Deutschland. Rückblickende Bewertung des Studiums und angestrebte berufliche Weiterbildung von ehemaligen Medizinstudierenden. Leipzig: Universität Leipzig; 2002.
2.
Jungbauer J, Alfermann D, Kamenik Ch, Brähler E. Vermittlung psychosozialer Kompetenzen mangelhaft. Ergebnisse einer Befragung ehemaliger Medizinstudierender an sieben deutschen Universitäten. Psychother Psych Med. 2003;53:319-321.