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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Kriterien für den erfolgreichen Abschluss einer medizinischen Dissertation – eine multizentrische Studie

Poster

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT1P019

doi: 10.3205/09gma019, urn:nbn:de:0183-09gma0196

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Kuhnigk et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Zum Erlangen des akademischen Titels „Doktor“ ist in Deutschland eine erfolgreiche Promotion erforderlich. Medizinstudierende befinden sich gegenüber anderen Fakultäten in der besonderen Situation, dass sie mit der Durchführung ihrer Promotionsarbeit bereits während des Studiums beginnen können. Die Gründe für den Erfolg oder Misserfolg von medizinischen Promotionsarbeiten sind bisher kaum erforscht. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, verlässliche Daten zu sammeln, die geeignet sind, eine Empfehlungen für eine möglichst erfolgreiche Durchführung von Promotionsarbeiten zu geben.

Methode: Es nahmen 467 Studierende aus fünf Universitäten an der Studie teil. Sie erhielten einen Fragebogen, der neben dem soziokulturellen Hintergrund die Einstellung zu wissenschaftlichem Arbeiten, zur Dissertation im Allgemeinen und zu relevanten Persönlichkeitseigenschaften des Doktoranden und des Betreuenden umfasste. Außerdem wurden die Umstände einer laufenden oder bereits erfolgreichen (Gruppe A), einer abgebrochenen (Gruppe B) oder einer nie angetretenen (Gruppe C) Dissertation untersucht.

Ergebnisse: Im Gruppenvergleich gaben Studierende der Gruppe A signifikant häufiger die „Person des Betreuers“ als wesentlich für die Wahl des Themas der Promotionsarbeit an, thematische Gründe waren für beide Gruppen A und B vergleichbar wichtig. Außerdem arbeiteten Studierende der Gruppe A signifikant häufiger mit anderen Studierenden in selbst organisierten Arbeitsgruppen zusammen, um sich gegenseitig bei methodischen Fragestellungen zu unterstützen. Ebenfalls signifikant häufiger besprachen Studierende der Gruppe A die Arbeit mit einem Statistiker. Als Grund, keine Promotionsarbeit zu beginnen, gaben Studierende der Gruppe C die „Beeinträchtigung des Studiums durch die Dissertation“ und „keine Zeit“ als häufigste Gründe an.

Schlussfolgerungen: Die Person des Betreuers scheint eine wichtige Rolle für den erfolgreichen Abschluss einer Dissertation zu spielen. Universitäre Einrichtungen sollten daher darüber nachdenken, professionelle Programme zu etablieren, die Betreuer von Promovenden auf diese didaktische Aufgabe vorbereiten. Begleitende Veranstaltungen für Doktoranden mit einer Ausrichtung auf wissenschaftliche Methodik könnten zusätzlich hilfreich für den erfolgreichen Abschluss einer Promotionsarbeit sein.


Literatur

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Cohen J. A power primer. Psychol Bull. 1992;112:155-159. DOI: 10.1037/0033-2909.112.1.155. Externer Link