Artikel
„Dr. med.“ – Sinnhaftigkeit und Status im Reformstudiengang
Suche in Medline nach
Autoren
Eingereicht: | 10. Juni 2008 |
---|---|
Überarbeitet: | 6. August 2008 |
Angenommen: | 6. August 2008 |
Veröffentlicht: | 19. August 2008 |
Gliederung
Text
Fragestellung: Reformationen des Curriculums fokusieren sich primär auf Problem-Orientiertes-Lernen (POL) und einer praxisnahen Ausbildung, wie Beispielhaft an der Universität Witten/Herdecke (UWH). Beide Ansätze sind zeitbindend und könnten studentische Forschungsaktivitäten mindern, die in Deutschland hauptsächlich aus der Promotion besteht.
Methodik: Wir untersuchten basierend auf der ‘UWH Alumni Database’
- 1.
- die Promotionsraten
- 2.
- die Assoziation zu demographischen Unterschieden, individuellen curriculuäre Entscheidungen und Evaluationen,
- 3.
- Prediktion von Karriereentwicklung.
Ergebnisse: 49% (n=128) der UWH Alumni, Abschlussjahrgänge 1989-2005, schlossen erfolgreich ihre Promotion ab, verglichen zu durchschnittlich 63% bundesweit. Alumni mit einer Promotion waren häufiger männlich (59% vs. 43%, p=0.009), jünger bei Studiumabschluss (28.9±1.9 vs. 29.5±2.5, p=0.02) and verbrachten mehr Zeit während ihrem Studium im Ausland (88% vs. 77%, p=0.02). Bessere technische Ausstattung (p=0.008) und eine Verbesserung der Bücherei (p=0.04) wurden als Schlüsselanforderungen gesehen wobei vermittelte Forschungskomptenze nicht unterschiedlich bewertet wurde (p=0.50). Eine Promotion predikte höhere Publikationsraten nach dem Studium (OR=2.4, p=0.003) und die spätere Anstellung in Führungspositionen (OR=2.0, p=0.02).
Schlussfolgerung: Niedrigere Promotionsraten wurden bei den Alumni von einem Reformstudiengang beobachtet, besonders in weiblichen und älteren Absolventen. Weitere Forschungs ist notwendig um
- 1.
- ein besseres Verständnis der möglichen Assoziation zu POL zu bekommen,
- 2.
- Gründe zu identifizieren, die individuälle Entscheidungen für eine Promotion begrenzen,
- 3.
- eine curriculuäre und individuälle Unterstützung für höhere Promotionsraten zu bieten.