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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

02.10. - 05.10.2008, Greifswald

MEC.O – Medical education online. eLearning als ein Modul von blended learning in der in der unfallchirurgischen Studentenausbildung

Poster

  • corresponding author Reinhilde Ziegler - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Homburg/Saar, Deutschland
  • author Werner Knopp - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Homburg/Saar, Deutschland
  • author Gregor Hohenberg - Universitätsklinikum des Saarlandes, MTAF-Schule, Homburg/Saar, Deutschland
  • Andreas Wendorf - Universitätsklinikum des Saarlandes, MTAF-Schule, Homburg/Saar, Deutschland
  • Michael Redies - AO Foundation, Davos, Schweiz
  • author Tim Pohlemann - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Homburg/Saar, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Greifswald, 02.-05.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08gma22

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gma2008/08gma022.shtml

Eingereicht: 15. Mai 2008
Überarbeitet: 6. August 2008
Angenommen: 6. August 2008
Veröffentlicht: 19. August 2008

© 2008 Ziegler et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die neue Approbationsordnung für Ärzte führte an unserer Klinik zu einer quantitativen und qualitativen Ausweitung der Lehre mit Praxisbezogenheit und häufigen Patientenkontakten auf mehreren Ebenen: Präsenzvorlesung, Praxisseminare, Blockpraktika, Vertiefungsseminare, freiwilliger multimedialer webbasierter Unterricht unter tutorieller Anleitung, Praktisches Jahr. Diese Präsenzveranstaltungen der jeweiligen Studienabschnitte sollen durch online abrufbare Lehr- und Lernangebote ergänzt werden.

Methodik: Die modular aufgebaute kombinierte Plattform MEC.O (medical education online) beinhaltet kreative Eigenentwicklungen und intelligente Verlinkungen. Das Programm startet mit dem Schema eines menschlichen Skelettes. Der Student klickt eine Region an, es erscheint ein Auswahlmenü, aus dem er entweder die regionenbezogene Hauptvorlesung, eine organbezogene e-Vorlesung zu einem bestimmten Krankheitsbild, einen Link zur Röntgenanatomie einer Region, ein klinisches Untersuchungsvideo, einen Link zu Informationen zur klinischen Anwendung und ein OP-Video (am Modell und/oder live in unserem OP aufgenommen), sowie eine Fallbearbeitung oder ein Quiz auswählt.

Ergebnisse: Der Student kann entsprechend seinem Vorwissen und Ausbildungsniveau im Studiengang eine Auswahl genau der Module treffen, die seinem aktuellen Wissensstand entsprechen. Klinische Untersuchungsmethoden, Wege der Diagnosestellung, sowie die Erstellung von therapeutischen Konzepten werden so im Eigenstudium ermöglicht. Die Wissensdatenbank erlaubt dabei eine beliebige Vertiefung beim Erarbeiten einer bestimmten Thematik. Diese Vorgehensweise ist problemorientiert und realitätsbezogen: das eigene Wissen wird fallorientiert erweitert. In einer Evaluation der Akzeptanz anhand eines Fragebogens beurteilten 100% der befragten Studenten das Konzept als hilfreich für ihr Medizinstudium und wünschten sich eine Ausweitung des Angebotes. Die Relevanz des Inhaltes der e-Vorlesungen für das Studium, bzw. die didaktische Qualität wurden auf einer Skala zwischen 10 (sehr gut) und 1 (sehr schlecht) im Mittel mit 8,4, bzw. 7,9 Punkten beurteilt.

Schlussfolgerung: Das eLearning Angebot MEC.O bietet eine Erweiterung und Verknüpfung der Präsenzveranstaltung und dem Selbststudium im Sinne von „blended learning“. Die Studenten sind selbst an der Erstellung der eLearning Module beteiligt, ihre Rolle verändert sich vom passiven Zuhörer in einen aktiven Mitgestalter des Curriculums im Sinne eines aktiven Lernprozesses. Die Selbstorganisation des Lernprozesses und eigenständige Lernstrategien werden hin zu lebenslangem Lernen gefördert. Die Rolle des Hochschullehrers verändert sich ebenfalls von einem Vermittler von Standardwissen hin zu einem Mentor und Coach. Ein ständiges Wiederholen von bereits mehrfach publiziertem und didaktisch schon vielfach gut aufgearbeitetem Standardmaterial ist nicht mehr erforderlich. Damit wird die Lehre qualitativ höherwertiger. Präsenzveranstaltungen verändern sich von Lehrforen hin zu Diskussions- und Erarbeitungsforen.