gms | German Medical Science

Die Hochschulen können 60% der Human- und Zahnmedizinstudienplätze selbst vergeben. Bisher führt die Medizinische Fakultät Hamburg wie viele andere Hochschulen noch kein eigenständiges Auswahlverfahren durch, sondern hat die ZVS beauftragt, die Hochschulquote aufgrund der Abiturnote zu verteilen.

Aufgrund der Ziel- und Leistungsvereinbarungen zwischen der Fakultät und dem Senat der Stadt Hamburg, die die Absolvierung des Studiums möglichst in Regelstudienzeit vorsehen, soll ein studienortspezifisches Auswahlverfahren etabliert werden. Bisher treten die weitaus meisten Studienabbrüche und -verzögerungen in der Medizin während der ersten vier Semester auf, in denen vor allem naturwissenschaftliche Fächer gelehrt werden. Aus diesem Grund könnte durch die Auswahl von Studienanfängern mit guten naturwissenschaftlichen Schulkenntnissen der Studienerfolg im Grundstudium erhöht werden.

Um diese Hypothese zu überprüfen wurden zunächst 60 Fragen zu naturwissenschaftlichen Schulkenntnissen an 289 Abiturienten getestet. 52 Fragen mit geeigneter Schwierigkeit und Trennschärfe wurden online allen Studienbewerbern zugänglich gemacht. Derselbe Test wurde während der Orientierungseinheit 2006 mit den Studienanfängern der Human- und Zahnmedizin durchgeführt. Die den einzelnen Studierenden zugeordneten Testergebnisse werden nach dem Sommersemester 2007 mit den Prüfungsergebnissen aus dem 1. und 2. Semester korreliert, um die Vorhersagekraft des Tests im Vergleich zur Abiturnote und weiteren erhobenen Kriterien abzuschätzen. Mit Hilfe dieser Ergebnisse sollten sich erste Aussagen zur prädiktiven Validität des Tests treffen lassen, die die Entscheidung zur Einführung eines Hamburg-spezifischen Auswahlverfahrens ermöglichen werden.