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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.11. - 18.11.2007, Hannover

„Und, Gott! das Feld ist gar zu weit.“: Lernstrategien und Lernerfolg im Medizinstudium

"And, God! the field is far too vast.": Learning strategies and succes in medical education

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  • corresponding author Götz Fabry - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Abteilung für Medizinische Psychologie, Freiburg, Deutschland
  • author Marianne Giesler - albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Abteilung für Medizinische Psychologie, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Hannover, 16.-18.11.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gma68

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gma2007/07gma068.shtml

Veröffentlicht: 14. November 2007

© 2007 Fabry et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Fragestellung: Angesichts der im Medizinstudium vorherrschenden Faktenfülle und einem Prüfungssystem, das zumeist nur wenig komplexe kognitive Leistungen (vor allem Wissensreproduktion) verlangt, wurde immer wieder vermutet, daß die Studierendem im Verlauf ihres Studiums zu oberflächlichem Lernen verleitet werden. Dabei werden die Wissensinhalte nicht wirklich elaboriert, das heißt mit Vorwissen sinnvoll verknüpft, sondern hauptsächlich auswendig gelernt. Das so erworbene „träge“ Wissen ist zwar prüfungsgerecht abrufbar, steht aber für komplexe Problemlösungen, wie sie für die ärztliche Tätigkeit typisch sind, nicht zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund wurde eine Längsschnittstudie mit Studienanfängern in Medizin während ihres ersten Studienjahres durchgeführt. Dabei sollte die Frage geklärt werden, wie verschiedene Lernstrategien mit dem akademischen Erfolg zusammenhängen und ob sich Lernstrategien unter dem Einfluss der universitären Lernumgebung verändern.

Methodik: Die Lernstrategien der Studierenden wurden zu Beginn und Ende des ersten Studienjahres mit dem LIST-Fragebogen (einem Instrument zur Erfassung von Lernstrategien im Bereich der Hochschue) erfasst. Zusätzlich wurden am Ende des ersten Studienjahres verschiedene Leistungsparameter erhoben (Klausurergebnisse unterschiedlicher Fächer).

Ergebnisse: Die Ergebnisse der ersten Befragung zeigen Geschlechterunterschiede: Bei Studentinnen waren die Werte auf der Skala „Organisation“ stärker ausgeprägt als bei Studenten. Die Daten des zweiten Befragungszeitpunktes liegen noch nicht vor, sie werden auf der Tagung vorgestellt.

Schlussfolgerungen: Es besteht weitgehende Einigkeit darin, daß auch das Medizinstudium tiefgründiges Lernen (eine Schlüsselqualifikation in der „Informationsgesellschaft“) befördern soll. Möglicherweise wird dies durch die bestehende Lernumgebung aber eher verhindert. Gerade im Hinblick auf die Fähigkeit zum lebenslangen Lernen, die als eines der wichtigsten Ausbildungsziele des Medizinstudiums gilt, ist es wichtig, den Einfluß der universitären Lernumgebung auf die Lernstrategien der Studierenden zu kennen, um mögliche negative Auswirkungen durch geeignete Maßnahmen korrigieren zu können.