gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

10.11. bis 12.11.2006, Köln

Der gute Arzt - Leitbilder aus der Sicht von Professoren und Hausärzten

The good doctor - Visions of professors and practinioneers

Poster Humanmedizin

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Köln, 10.-12.11.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06gma090

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gma2006/06gma090.shtml

Veröffentlicht: 23. Oktober 2006

© 2006 Koerfer et al.
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Gliederung

Text

Problemstellung: Die Frage nach dem guten Arzt hat gegenwärtig Konjunktur [1], [2], [3]. Dass der (Be-)Ruf des Arztes derart ins Gerede gekommen ist, kann als Symptom dafür genommen werden, dass sich die Profession ihrer ärztlichen Leitbilder erneut vergewissern muß.

Methode: In einem ersten Schritt haben wir in einer inhaltsanalytischen Pilotstudie die Interviews mit universitären Professionsvertretern untersucht (n = 83), denen in der Deutschen Medizinischen Wochenzeitung (DMW) die Frage "Wann ist ein Arzt ein guter Arzt?“ zur Stellungnahme vorgelegt wurde. In einem zweiten Schritt wurde diese Frage wortgleich Hausärzten aus Lehrpraxen der Universität zu Köln gestellt (n = 52). Die Inhaltsanalyse folgte den Prinzipien einer zirkulären, gegenstandsbezogenen Rekonstruktionsmethode im Sinne einer Grounded Theory (Glaser/Strauss 1967, Strauss 1994). Die Analysekategorien wurden nicht vorgängig, abstrakt und gegenstandsunabhängig, sondern sukzessive, konkret und in der Bewährungsprobe am Datenmaterial gewonnen.

Ergebnisse: Die Bedeutungskonstituenten "Fachkompetenz“, "Empathie“ und "Patientenorientierung“ erweisen sich nach bisherigen Auswertungen für beide Befragungsgruppen ("Professoren“ - "Hausärzte“) als wesentlich. Mit absolut gesehen geringeren Vorkommenshäufigkeiten wird das Arztbild um die Komponenten "Handlungskompetenz“, "Authentizität“, "der Arzt als Helfer“, "Reflexivität“, "Lernbereitschaft“ und "Kooperativität“ ergänzt.

Diskussion: Die Datenbasis sollte erweitert werden für komparative Studien, in denen die Arztbilder von Professoren und Hausärzten etwa mit denen von Medizinstudierenden und Patienten verglichen werden. Um spezifische Unterschiede zwischen diversen professionellen und Laienbildern vom guten Arzt erfassen zu können, bedarf es eventuell einer Korrektur des Kategoriensystems.


Literatur

1.
Dörner K. Der Gute Arzt. Lehrbuch der ärztlichen Grundhaltung. 3. Auflage. Stuttgart: Schattauer GmbH; 2003.
2.
von Troschke J. Die Kunst, ein guter Arzt zu werden. Anregungen zum Nach- und Weiterdenken. Bern/Schweiz: Verlag Hans Huber; 2004.
3.
Simon S. Der gute Arzt im Alltag. Anleitung zur ärztlichen Grundhaltung in Klinik und Praxis. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag GmbH; 2005.