gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

10.11. bis 12.11.2006, Köln

Ergebnisse einer zweistufigen Delphi-Studie zum E-Learning in der hausärztlichen Versorgung

Results of a two-step delphi study about e-learning in primary health care

Vortrag Humanmedizin

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Köln, 10.-12.11.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06gma011

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gma2006/06gma011.shtml

Veröffentlicht: 23. Oktober 2006

© 2006 Vollmar et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die hausärztliche Versorgung und allgemeinmedizinische Lehre in Deutschland ist meist dezentral organisiert. Das Internet und insbesondere netzbasiertes Lernen kann einen wichtigen Beitrag leisten, um die Lehrenden und Lernenden mit neuem Wissen zu versorgen. Im Rahmen des ersten Kongresses für E-Learning in der Allgemeinmedizin (ELA) wurde im Frühjahr 2005 eine zweistufige Delphi-Studie initiiert, um die Erwartungen und Barrieren an ELA zu identifizieren.

Methodik: Fragebogen an 60 Teilnehmer zur Einschätzung von ELA ("offene“ / "geschlossene“ Fragen). Die eingegangenen Fragebögen wurden von zwei Autoren (HCV, JG) unabhängig analysiert und zu Cluster-Thesen kategorisiert. Diese Thesen wurden den Teilnehmern in der 2. Runde zurückgespiegelt. Der Grad der Zustimmung oder Ablehnung wurde quantitativ erfasst.

Ergebnisse: Die Rücklaufquote lag in der 1. Runde bei 67% (n=40) und bei 60% (n=36) in der 2. Runde. Insgesamt wurden 36 Thesen durch Clusterbildung ermittelt. Der Grad der Übereinstimmung in der 2. Runde schwankte zwischen 8% ("E-Learning verdrängt praktische Lehr- und Lernangebote“) und 97% ("Notwendigkeit für überzeugende didaktische Konzepte). Mit 28% ebenfalls niedrig war die Übereinstimmung bei "E-Learning kann durch pharmazeutische Unternehmen finanziert werden“. Mit jeweils 94% erzielten die Items "ELA setzt wichtige Impulse für Fortbildung“, "ELA erhält neue Akzente durch Blended-Learning Konzeptionen“, "Notwendigkeit für eine starke Anwenderorientierung“ und "höhere Medienkompetenz der Anwender in fünf Jahren“ eine hohe Zustimmung.

Schlussfolgerung: Chancen und Impulse durch ELA wurden hoch eingeschätzt. Optimierungsbedarf liegt in der Anwenderorientierung und in innovativen didaktischen Konzepten, z.B. Blended-Learning. Auch eine industrieunabhängige Finanzierung von ELA wird eine wichtige Rolle für die Implementierung spielen. Deutlich zeigte sich bei den befragten Experten, dass ELA einen wichtigen Beitrag für die allgemeinmedizinische Aus-, Fort- und Weiterbildung leisten kann und in systematischen Studien untersucht werden sollte.


Literatur

1.
Vollmar HC, Waldmann UM, Gensichen J, Sönnichsen AC. E-Learning: Aktueller Stand und Chancen in der Allgemeinmedizin Frankfurt a.M. 08.-09. Juli 2005: Vom Kongress zum Netzwerk "ELA" (E-Learning in der Allgemeinmedizin). GMS Z Med Ausbild. 2005;22(3):Doc30.
2.
Gensichen J, Vollmar HC, Soennichsen AC, Waldmann UM. The opportunities and barriers to e-learning in education for primary care: a European perspective, in E-Learning for GP-Educators. Radcliff; J. Sandars: 2006.