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Forum Medizin 21, 45. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Zusammenarbeit mit der Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin

22.09. - 24.09.2011, Salzburg, Österreich

Erhebung zur Schmerztherapie in Südtirols Altenheimen

Meeting Abstract

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45. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Forum Medizin 21. Salzburg, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11fom195

doi: 10.3205/11fom195, urn:nbn:de:0183-11fom1955

Veröffentlicht: 14. September 2011

© 2011 Psaier.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In der Literatur gibt es sehr unterschiedliche Angaben bezüglich Anzahl der an Schmerzen leidenden Menschen in den Alten- und Pflegeheimen. Es interessiert uns zu erfahren, wie die Situation diesbezüglich in den verschiedenen Heimen unseres Landes ist. Schmerz führt im Alter zu Mobilitätseinschränkung, Hilflosigkeit, Isolation, Angst, Schlafstörung und Depression. Die Schmerzerfassung und die angemessene Behandlung sind für die Lebensqualität unserer Heimbewohner/Innen eminent wichtig. Fragestellung: erhalten unsere Heimbewohner eine angemessene Schmerzbehandlung?

Material und Methoden: 20 Ärzte/Innen für Allgemeinmedizin überprüfen in 15 Altenheimen anhand eines Fragebogens die Therapiepläne bezüglich der verordneten Schmerzmittel. Dadurch erhalten wir eine Aussage über das Schmerzmanagement für insgesamt 579 Heimbewohner unseres Landes. Zeitraum der Erhebung: 2. Jahreshälfte 2010.

Ergebnisse: Bedarfsschmerztherapie: 63% der Altenheimbewohner erhalten eine Bedarfsschmerztherapie. Es besteht aber ein erheblicher Unterschied zwischen den einzelnen Heimen was die Anzahl der behandelten Menschen betrifft (21 bis 91%). Medikamente der WHO Stufe I bekommen 83%, der WHO Stufe II 15% und der WHO Stufe III 2% der Heimbewohner. Die einzelnen Wirkstoffe wurden erfasst. Dauerschmerztherapie: 32% der Altenheimbewohner erhalten eine Dauerschmerztherapie. Auch hier ist der Unterschied bezüglich Anzahl der behandelten Bewohner sehr deutliche und liegt zwischen 9 und 50%. Medikamente der WHO Stufe I bekommen 40%, der WHO Stufe II 22%, der WHO Stufe III 36% sowie Koanalgetika erhalten 22% der Heimbewohner. Die einzelnen Wirkstoffe wurden erfasst.

Schlussfolgerung/Implikation: Die Umfrage lässt erkennen, dass in den verschiedenen Heimen die Schmerztherapie sehr unterschiedlich gehandhabt wird und dass die Anzahl der wegen Schmerzen behandelten Menschen sehr unterschiedlich ist. Offensichtlich besteht ein erheblicher Unterschied in der Fähigkeit, Schmerzen zu erfassen und zu dokumentieren. Es sollten daher allgemein verbindliche Instrumente für das Schmerzassessment in den Heimen angewendet werden.


Literatur

1.
Schwermann M. Schmerzassessment für demenziell erkrankte, kommunikationseingeschränkte Menschen – Einführung von Instrumenten und Implementierungsmöglichkeiten. Workshop auf dem Dementia Fair Congress; 22.-23.02.2008; Leipzig.
2.
Wetterstein A, Conzelmann M, Heiß HW. Chelckliste Geriatrie. Stuttgart: Thieme Verlag; 2001.
3.
Basler HD. Beurteilung von Schmerzen bei Demenz. Marburg; 2011. Available from: http://www.altenpflege.vincentz.net/fileserver/vincentzverlag/files/21800/21864/BESD-Skala.pdf Externer Link