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Onkologie in der Hausarztpraxis: Ist-Analyse und Bedarfserhebung aus der Sicht praktizierender Hausärzte
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Veröffentlicht: | 14. September 2011 |
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Hintergrund: Hausärzte sind für die meisten Patienten mit einer Krebserkrankung beständiger Ansprechpartner und Koordinator während des gesamten Krankheitsverlaufs und verfügen damit häufig als Einzige über alle relevanten Informationen. Bisher fehlt eine systematische Erhebung der onkologischen Versorgung in hausärztlichen Praxen. Ziel dieser Studie ist daher die umfassende Darstellung der derzeitigen onkologischen Versorgung von der Früherkennung und Diagnosestellung über die Therapie bis hin zur Nachsorge und Palliativversorgung aus der Sicht praktizierender Hausärzte. Neben Versorgungsaspekten werden auch Daten zur allgemeinmedizinischen Weiter- und Fortbildung sowie Aspekte der Qualitätsförderung erhoben.
Material und Methoden: Aufgrund der unzureichenden Datenlage in Deutschland wird zur Maximierung der Aussagekraft ein „mixed-methods“-Design gewählt [1]: Mittels qualitativer Experteninterviews mit hessischen Hausärzten werden zunächst relevante Themenfelder abgesteckt, die der Neuentwicklung eines bundesweiten schriftlichen Surveys dienen. Über die Online-Arztsuche der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen werden niedergelassene Fachärzte für Allgemeinmedizin, hausärztlich tätige Internisten und Praktische Ärzte eingeschlossen. Im Sinne eines „purposeful samplings“ [2] sollen die interviewten Hausärzte eine möglichst große Variabilität hinsichtlich relevanter Variablen (Stadt/Land, Einzel-/Gemeinschaftspraxis, Zusatzbezeichnung Palliativmedizin, Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren, Geschlecht, Berufserfahrung 10–20 Jahre/30–40 Jahre) aufweisen. In halbstündigen, semistrukturierten Interviews werden 15–20 hessische Hausärzte zu allen Phasen der Versorgung von onkologischen Patienten befragt. Die Interviews erfolgen im Mai und Juni 2011. Im Anschluss an die Interviews werden diese transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Ergebnisse werden beim diesjährigen Kongress präsentiert.
Schlussfolgerung/Implikation: Die Ergebnisse der Experteninterviews eröffnen themenrelevante Felder und bilden damit die Basis für die Entwicklung eines quantitativen Surveys, in dem deutsche Hausärzte die Versorgung onkologischer Patienten beurteilen sollen. Im „Nationalen Krebsplan“ wird explizit eine Stärkung der hausärztlichen Rolle empfohlen [3]. Diese kann jedoch nur dann sinnvoll umgesetzt werden, wenn aktuelle Stärken und Schwächen der onkologischen Versorgung umfassend abgebildet und so gezielte Maßnahmen zur Optimierung der Versorgung identifiziert werden können.
Literatur
- 1.
- Creswell JW. Research Design: Qualitative, Quantitative, and Mixed Methods Approaches. London: Sage Publications; 2003.
- 2.
- Gläser J, Laudel G. Experteninterviews und qualitative Inhaltsanalyse. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften; 2009.
- 3.
- Nationaler Krebsplan [zitiert: 13.05.2011]. Abrufbar unter http://www.bmg.bund.de/glossarbegriffe/k/nationaler-krebsplan.html