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Forum Medizin 21, 45. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Zusammenarbeit mit der Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin

22.09. - 24.09.2011, Salzburg, Österreich

INTERPROF – Interprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation in Pflegeheimen: eine qualitative Untersuchung zur medizinischen Versorgungsqualität von Pflegeheimbewohnern und Entwicklung von Verbesserungsstrategien – Studienprotokoll

Meeting Abstract

45. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Forum Medizin 21. Salzburg, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11fom161

doi: 10.3205/11fom161, urn:nbn:de:0183-11fom1612

Veröffentlicht: 14. September 2011

© 2011 Müller et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Anzahl von Pflegeheimbewohnern wird sich in den nächsten 40 Jahren voraussichtlich nahezu verdoppeln. Zur Gewährleistung einer angemessenen Pflege ist es essentiell, dass die an der Versorgung der Bewohner beteiligten Berufsgruppen sich gegenseitig „verstehen“ [1]. Diese qualitative Multicenterstudie untersucht den augenblicklichen „Status quo“ der Zusammenarbeit und der Kommunikationsstrukturen zwischen Pflegepersonal und Hausärzten im Pflegeheim. Zusätzlich sollen auch die Bedürfnisse und Erwartungen der Bewohner und ihrer Familien erfasst werden, um ein Modell zur Verbesserung der Versorgungsqualität in Pflegeheimen zu entwickeln, welches in einer Pilotstudie getestet werden wird.

Material und Methoden: Zunächst werden die Pfegebedürfnisse und Probleme in der interprofessionellen Zusammenarbeit in face to face Interviews mit Hausärzten, Pflegenden, Bewohnern und Angehörigen in Pflegeheimen in drei Regionen Deutschlands exploriert. Parallel werden Hausarztbesuche in stationären Pflegeinrichtungen durch teilnehmende Beobachtungen untersucht. Wesentliche Ergebnisse der Interviews und Beobachtungen sowie mögliche Verbesserungen der interprofessionellen Zusammenarbeit werden anschließend in mono- und interprofessionellen Focusgruppen diskutiert. Ziel ist hierbei, ein tieferes Verständnis der Versorgungsabläufe und Beziehungen zwischen den beteiligten Gruppen zu erhalten und somit Lösungsstrategien zur Behebung möglicher Defizite zu entwickeln. Interviews und Fokusgruppen werden inhaltsanalytisch und mit dem 'Knowledge Mapping-Verfahren' [2] ausgewertet.

Auf Basis der Ergebnisse wird in einem multiprofessionellen Expertenworkshop ein Kommunikationsmodell entwickelt werden, das die Bedürfnisse aller beteiligter Gruppen (Patienten, Angehörige, Pflege, Ärzte) berücksichtigen soll. Dieses interprofessionelle Interventionsmodell mit dem Ziel einer Verbesserung der Versorgungsqualität in Pflegeheimen, wird abschließend in vier Pflegeheimen in Hannover hinsichtlich Akzeptanz und Feasibility getestet.

Ergebnisse: Liegen nicht vor, da die Studie zum Spätsommer 2011 beginnt.

Schlussfolgerung/Implikation: Durch die Studie sollen Defizite und Möglichkeiten in der interprofessionellen Kooperation und Kommunikation im Setting Pflegeheim aufgedeckt werden und somit ein Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgungsqualität in der stationären Pflege geleistet werden.


Literatur

1.
Winn P, Cook JB, Bonnel W. Improving Communication among Attending Physicians, Long-Term Care Facilities, Residents, and Residents' Families. J Am Med Dir Assoc. 2004; 5:114-22.
2.
Pelz C, Schmitt A, Meis M. Knowledge Mapping als Methode zur Auswertung und Ergebnispräsentation von Fokusgruppen in der Markt- und Evaluationsforschung. FQS. 2004;5(2):35.