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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Übersetzung des Risk of Bias (RoB) tool der Cochrane Collaboration ins Deutsche

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Barbara Buchberger - Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Berlin, Deutschland
  • author Hendrik Huppertz - Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Essen, Deutschland
  • Jörg J. Meerpohl - Universitätsklinikum Freiburg, Deutsches Cochrane Zentrum, Freiburg, Deutschland
  • Gerald Gartlehner - Donau-Universität Krems, Krems, Österreich
  • Erik von Elm - Cochrane Schweiz, CHUV, Institut für Sozial- und Präventivmedizin (IUMSP), Lausanne, Schweiz
  • author Christoph Katzer - Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Essen, Deutschland
  • author Juergen Wasem - Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Essen, Deutschland

Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmP13e

doi: 10.3205/14ebm137, urn:nbn:de:0183-14ebm1374

Veröffentlicht: 10. März 2014

© 2014 Buchberger et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Bewertung des Verzerrungspotentials oder der Qualität medizinischer Studien sind unverzichtbarer Bestandteil für eine Einschätzung der Validität von Ergebnissen. Zur Verfügung stehen dafür zahlreiche Scores, Checklisten und Komponentensysteme. Aufgrund fraglicher Summenbildungen werden Scores nicht länger empfohlen, und Checklisten sind oft sehr umfangreich. Das RoB tool ist ein Komponentensystem, das mit sieben Kriterien gut handhabbar ist und dessen Anwendung durch verständliche Erläuterungen erleichtert wird.

Eine Übersetzung des RoB tool trägt in der Lehre zu einer schnellen und einfachen Vermittlung wesentlicher Inhalte bei. Darüber hinaus erleichtert sie klinisch tätigen Ärzten, Entwicklern von Leitlinien, Patientenvertretern, Selbsthilfegruppen und einzelnen Patienten den Zugang zu einem tieferen Verständnis der Methoden evidenzbasierter Medizin (EbM).

Ziel: Die Übersetzung soll dazu beitragen, das Verständnis von Prinzipien der EbM zu fördern, und damit auch die Akademisierung von Gesundheits- und Pflegeberufen sowie die Entwicklung von Patient advocacy zu unterstützen.

Methoden: In enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Cochrane Zentrum, der österreichischen Zweigstelle und Cochrane Switzerland wird eine konsentierte Fassung einer Übersetzung des Kapitels 8.5 aus dem Handbuch für systematische Reviews zu Interventionen erstellt. Zur Erhöhung der Sprachgenauigkeit und Verständlichkeit außerhalb von Expertenkreisen und für eine breite, sehr heterogene Leserschaft, zu der auch Patienten, Mitarbeiter von Verbänden oder Studenten gehören sollen, wird eine Rückübersetzung ins Englische durch einen unabhängigen Anbieter vorgenommen. Die Erstübersetzung, die konsentierte Fassung und die Rückübersetzung werden abgeglichen und zu einer endgültigen Version zusammengeführt. Die Methodik ist an die von Beaton et al. 2000 beschriebene Vorgehensweise für eine Übersetzung von Fragebögen angelehnt.

Die Reliabilität der übersetzten Version wird im Kontext einer laufenden Studie zum Vergleich von Instrumenten zur Erfassung des Verzerrungspotentials oder der Qualität randomisierter Interventionsstudien getestet.

Empfehlung: Die Erfassung sämtlicher Bias-Arten, eine einfache Handhabung, Transparenz der Bewertung und die weltweit verständliche graphische Ergebnisdarstellung sind gute Gründe für eine Empfehlung des RoB tool zur Bewertung des Verzerrungspotentials kontrollierter klinischer Studien.