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Berücksichtigen Leitlinien unpublizierte Daten? Eine Analyse aktueller evidenzbasierter Leitlinien
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Autoren
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Wiebke Hoffmann-Eßer
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
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Stefanie Butz
- Institut für Allgemeinmedizin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
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Monika Becker
- Institut für Forschung in der Operativen Medizin, Witten, Deutschland
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Corinna Ernsting
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
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Michaela Eikermann
- Institut für Forschung in der Operativen Medizin, Witten, Deutschland
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Dagmar Lühmann
- Institut für Allgemeinmedizin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
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Cathleen Muche-Borowski
- Institut für Allgemeinmedizin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
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Susanne Ein Waldt
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
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Martin Scherer
- Institut für Allgemeinmedizin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
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Alric Rüther
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
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Ulrich Siering
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
| Veröffentlicht: | 10. März 2014 |
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Gliederung
Text
Hintergrund: Die Berücksichtigung unpublizierter Studiendaten kann die Ergebnisse systematischer Übersichten erheblich verändern. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit evidenzbasierte Leitlinien den Umgang mit unpublizierten Daten thematisieren.
Fragestellung: Enthalten aktuelle evidenzbasierte Leitlinien explizite Angaben zum Umgang mit unpublizierten Daten?
Material/Methoden: Es erfolgte eine systematische Recherche nach COPD-, Asthma- und Brustkrebsleitlinien in Leitliniendatenbanken, bei fachübergreifenden und -spezifischen Leitlinienanbietern von November 2007 bis August 2013. Ein weiteres wesentliches Einschlusskriterium war die Evidenzbasierung der Leitlinien. Die identifizierten Leitlinien und deren Begleitdokumente wurden systematisch nach Angaben zum Umgang mit unpublizierten Daten durchsucht. Identifizierte Daten wurden extrahiert, tabellarisch dargestellt und schriftlich zusammengefasst.
Ergebnisse: Es wurden insgesamt 45 evidenzbasierte Leitlinien (COPD: 13; Asthma: 12; Brustkrebs: 20) identifiziert. Eine COPD- und 14 der Brustkrebsleitlinien von 5 unterschiedlichen Fachgesellschaften enthielten Angaben zu unpublizierten Daten. 2 Fachgesellschaften weisen darauf hin, dass sie ausschließlich publizierte Volltexte berücksichtigen. Die Leitlinien der anderen 3 Fachgesellschaften enthalten ausführlichere Informationen: Eine Fachgesellschaft sucht regelhaft nach Konferenzabstracts, die anderen beiden in Einzelfällen. Eine Suche in Studienregistern erfolgt regelhaft bei 2 Fachgesellschaften, bei der dritten ist sie optional. Eine der Fachgesellschaften nennt die Möglichkeit, dass Stakeholder unpublizierte Daten bzw. Studien einreichen können, eine zweite weist darauf hin, dass keine Autorenanfragen zu unpublizierten Daten durchgeführt werden. Alle 3 Fachgesellschaften weisen in ihren Leitlinien darauf hin, wenn Empfehlungen auf Konferenzabstracts beruhen, laufende themenrelevante Studien identifiziert wurden oder es Hinweise auf unpublizierte Daten gibt.
Schlussfolgerung: Der Umgang mit unpublizierten Daten wird von der Mehrzahl der Fachgesellschaften nicht explizit thematisiert. Bei den Fachgesellschaften, die sich mit unpublizierten Daten befassen, lässt sich gegenwärtig kein einheitliches Vorgehen erkennen. Eine weitere Auseinandersetzung mit der Berücksichtigung von unpublizierten Daten ist daher bei der Erstellung von Leitlinien notwendig.
