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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Biomedizinische AnalytikerInnen als KommunikatorInnen in evidence-basierter Laborpraxis – neue Inhalte in der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Österreich

Meeting Abstract

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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmP11g

doi: 10.3205/14ebm123, urn:nbn:de:0183-14ebm1230

Veröffentlicht: 10. März 2014

© 2014 Oberhauser et al.
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Gliederung

Text

Motivation: Im Sinne von Evidence-based Nursing fließen Erkenntnisse aus der Pflegeforschung bereits in die tägliche Pflegepraxis an österreichischen Spitälern ein. Demgegenüber findet sich für die medizinische Laborpraxis noch wenig Literatur, vor allem für Biomedizinische AnalytikerInnen (BMA). Da die Anzahl an Laboruntersuchungen ständig steigt, wird der Bedarf an Fachberatung zur Präanalytik und zur Testauswahl zunehmen. Seit 2006 ist der Bachelorabschluss der Regelabschluss, der zur Berufsberechtigung als BMA in Österreich führt. Seit 2010 werden Masterprogramme in Biomedical Sciences in Österreich angeboten.

Zielsetzung: Damit AbsolventInnen über evidence-basiertes Berufshandeln die PatientInnenergebnisse verbessern können, wird im Curriculum des Masterprogrammes der fh gesundheit das Seminar „Evidence-basierte Laborpraxis“ (EbLp) mit 2 SWS angeboten.

Methode: Das Curriculum wurde kompetenz- und learning outcome-orientiert konzipiert und basiert auf einem aufgaben- und handlungsorientierten Analyseansatz [1]. Das Seminar beinhaltet eine Einführung in die EbLp in Analogie zu [2]. Die Studierenden mussten mit Hilfe eines kommentierten Fragebogens eine problemorientierte Fallstudie zunächst im Selbststudium beurteilen. Danach wurden die EbP-Schritte anhand dieser Studie detailliert erläutert und diskutiert. Die Lernerfolgskontrolle erfolgte über eine Hausarbeit.

Ergebnisse: Im Sommersemester 2013 waren 19 Studierende im Masterprogramm inskribiert, die in Routine- und Forschungslabors beschäftigt waren. Die Lehrveranstaltung wurde mittels Eva-Sys evaluiert (Rücklaufquote 42%). Die BefragungsteilnehmerInnen hatten zu 100% die definierten Lernziele erreicht, wobei das Item „hat mein Interesse am Fachgebiet geweckt“ im Vergleich zu den anderen Items schlechter bewertet wurde (MW 2,5; auf 5er Skala mit 1 = trifft vollständig zu).

Für die Hausarbeit wählten die Mehrzahl der Studierenden Themen zum Methodenvergleich; nur 3 Arbeiten beschäftigten sich mit Fragen zur Präanalytik. Bei der Formulierung von Forschungsfragen und bei der Studienbeurteilung zeigte sich noch Verbesserungspotential.

Fazit: Um BMAs zukünftig in ihrer Rolle als KommunikatorInnen in der Präanalytik und bei der Testauswahl zu stärken, scheint das vorgestellte Lehrkonzept grundsätzlich geeignet. Um BMAs für diese neuen Aufgabenbereiche früh genug zu sensibilisieren, sollte EbLp curricular als Teil der geforderten wissenschaftlichen Kompetenzen schon im Bachelor implementiert werden.