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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Evidenzbasierte Prävention von Winterdepression – ein systematischer Review

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Barbara Nußbaumer - Donau-Universität-Krems, Krems, Österreich
  • Angela Kaminski-Hartenthaler - Donau-Universität-Krems, Krems, Österreich
  • Catherine A. Fornerinis - University of North Carolina Chape Hill, North Carolina, United States
  • Laura C. Morgan - Research Triangle Institute International, North Carolina, United States
  • Jörg Wipplinger - Donau-Universität-Krems, Krems, Österreich
  • Megan G. van Noord - Donau-Universität-Krems, Krems, Österreich
  • Jeffrey Sonis - University of North Carolina Chape Hill, North Carolina, United States
  • Bradley Gaynes - University of North Carolina Chape Hill, North Carolina, United States
  • Amy Greenblatt - Research Triangle Institute International, North Carolina, United States
  • Julia Hofmann - Donau-Universität-Krems, Krems, Österreich
  • Linda Lux - Research Triangle Institute International, North Carolina, United States
  • Dietmar Winkler - Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Wien, Österreich
  • Gerald Gartlehner - Donau-Universität-Krems, Krems, Deutschland

Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmP7e

doi: 10.3205/14ebm092, urn:nbn:de:0183-14ebm0924

Veröffentlicht: 10. März 2014

© 2014 Nußbaumer et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Winterdepression (SAD = Seasonal Affective Disorder) ist eine saisonal wiederkehrende Form der Depression, die in den Herbst/Wintermonaten einsetzt. In den USA waren in den letzten Jahren 5% der Bevölkerung von SAD betroffen. Rund zwei Drittel der Betroffenen haben im darauffolgenden Winter mit einer neuerlichen SAD Episode zu kämpfen. Die saisonale Regelmäßigkeit dieser Erkrankung macht diese Form der Depression zu einem geeigneten Gegenstand von Prävention. In den letzten Jahren wurden bereits Maßnahmen, die in der Behandlung von akuten SAD-Perioden erfolgreich waren auch zur Prävention neuer Episoden von SAD eingesetzt. Ob diese Maßnahmen in der Prävention von SAD jedoch wirksam und sicher sind bzw. welche Maßnahmen wirksamer/sicherer als andere sind, ist oft unklar. Aus diesem Grund ist es unser Ziel im Rahmen eines systematischen Reviews einen komparativen Vergleich zur Wirksamkeit und Sicherheit von Interventionen zur Prävention von SAD durchzuführen. Interventionen von Interesse sind: Antidepressiva zweiter Generation, Lichttherapie, Psychotherapie, Agomelatin und Melatonin. Diese Interventionen werden mit einander, einzeln oder als Kombinationstherapie, sowie mit Placebo bzw. keiner Intervention verglichen. Zusätzlich soll untersucht werden, in welcher Intensität, zu welcher Zeit und in welcher Dosis die Interventionen am besten zur Prävention geeignet sind. Ebenso wird auf Unterschiede in bestimmten Subgruppen eingegangen.

Methode: Im Rahmen einer systematischen Suche, werden die Datenbanken MEDLINE, EMBASE, PsychINFO, CINAHL and Web of Knowledge und das CCDANCTR-Studien Register durchsucht. Um laufende bzw. nicht-publizierte Studien ausfindig zu machen, werden auch die internationalen Trial-Register durchsucht (ClinicalTrials.gov und ICTRP). Zusätzlich wird nach grauer Literatur gesucht und eine Handsuche durchgeführt. Die Durchsicht der Studien erfolgt sowohl auf Abstract- als auch auf Volltextebene dual. Ebenso wird das Bias-Risiko der eingeschlossenen Studien dual beurteilt. Eingeschlossen werden randomisiert kontrollierte Studien mit einer Studiendauer von mindestens vier Wochen. Zur Analyse von unerwünschten Nebenwirkungen werden auch kontrollierte-nichtrandomisierte Studien inkludiert. Eingeschlossen werden Studien, die Erwachsene (mind. 18 Jahre) untersuchen, die in der Vergangenheit mindestens eine SAD-Episode hatten oder unter subsyndromaler SAD litten. Wenn die Daten es zulassen, werden Metaanalysen gerechnet. Ergebnisse werden im März 2014 vorliegen und in Form von vier Cochrane Reviews publiziert werden.