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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Dem Chaos vorbeugen! Evaluation und Entwicklung multidisziplinärer Kompetenzen zur Krisen- und Katastrophenbereitschaft von Krankenhausfachpersonal (Einladung zur Projektkooperation)

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Ramona Kupfer - Gesundheitswissenschaften, Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland
  • author Matthias Lenz - Gesundheitswissenschaften, Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland

Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmP3g

doi: 10.3205/14ebm062, urn:nbn:de:0183-14ebm0628

Veröffentlicht: 10. März 2014

© 2014 Kupfer et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die Patientenversorgung im Krisen- oder Katastrophenfall ist keine Routinesituation. Klinikpersonal handelt in einem von Zeitdruck und Komplexität geprägten Kontext. Chaos droht. Unter der Annahme, dass kompetentes Klinikpersonal die Wahrscheinlichkeit für eine effiziente Krisenreaktion erhöht, wurde in einem aktuellen Projekt (http://www.cocep.de) ein Instrument zur Evaluation von Pflegekompetenzen entwickelt. Ziel des geplanten Folgeprojekts ist die Entwicklung zu einem multidisziplinären Ansatz, der zudem edukative Komponenten beinhaltet. Personalkompetenz aller involvierten Disziplinen soll evaluiert und im Rahmen eines Trainingsprogramms gezielt gefördert werden.

Methoden: Es wird eine komplexe Intervention entwickelt, die ein Evaluationsverfahren und ein Trainingsprogramm umfasst.

Datenbasis: Über systematische Recherchen werden krisenreaktionsrelevante Aspekte multidisziplinärer Handlungskompetenz identifiziert. Hieraus werden anhand des Kompetenzmodells der Kultusministerkonferenz Kernkompetenzen aggregiert. Konsensus über deren Relevanz für den deutschen Kontext wird mittels Delphiverfahren erzielt. Gemäß disziplinspezifischen Qualifikationen, definieren Expertengruppen Performanzen. Sind diese einer Evidenzbasierung zugänglich, werden sie systematisch aufgearbeitet.

Virtuelle Umgebungen: Zu Trainings- und Evaluationszwecken werden virtuelle Umgebungen programmiert, die standardisierte Krisenszenarien simulieren.

Evaluationsverfahren: Die Performanzen werden zu disziplinspezifischen Items katalogisiert. Nach deren Rating im Rahmen von Krankenhauskrisenübungen erfolgen Datensatzreduktion und Bildung von Konstruktdimensionen mittels exploratorischer Faktorenanalyse. Der Prototypenentwicklung folgen Pilotierung und Reliabilitätstests in virtuellen Umgebungen. Interne Konsistenz und Konstruktvalidität werden im Rahmen „realer“ Krankenhausübungen getestet.

Toolkit zur Übungsplanung: Auf Basis systematischer Literaturanalysen und qualitativer Methoden werden 1) problematische Handlungssituationen exploriert, 2) Vorlagen zur Szenarienplanung zusammengestellt und 3) ein Modell möglicher Versorgungs- und Beobachtungsbereiche entwickelt.

Trainingsprogramm: Ein Expertenpanel operationalisiert die Performanzen zu Lernzielen. Die Curriculumentwicklung folgt dem Ansatz des problemorientierten Lernens. Nach Pilotierung und Optimierung werden Lernprozesse und Lehrqualität qualitativ analysiert. Lernerfolgsmessungen erfolgen mittels virtueller Umgebungen.