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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Meta-Synthese – Eine systematische Übersichtsarbeit qualitativer Forschungsergebnisse zum Leben mit Lymphödem in Folge von Brustkrebs

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Marion Burckhardt - Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V., Stuttgart, Deutschland
  • author Marion Belzner - Martha Maria Bildungszentrum, Nürnberg, Deutschland
  • author Almuth Berg - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland
  • author Steffen Fleischer - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland

Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmE1a

doi: 10.3205/14ebm019, urn:nbn:de:0183-14ebm0195

Veröffentlicht: 10. März 2014

© 2014 Burckhardt et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Ziel: Systematische Übersichtsarbeiten qualitativer Studien (Meta-Synthesen) können – ähnlich wie im quantitativen Bereich – dazu beitragen, Studienergebnisse zu bündeln und für die evidenzbasierte Gesundheitsversorgung nutzbar zu machen. Am Beispiel zum „Leben mit einem Lymphödem in Folge von Brustkrebs“ wird die Methode der Meta-Aggregation entsprechend den Empfehlungen des Joanna Briggs Institute vorgestellt, die sich an der Vorgehensweise quantitativer Reviews orientiert.

Methoden: In den Datenbanken Medline, Embase, Cinahl, PsycINFO und SSCI wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Zudem fand eine Handsuche in weiteren Quellen statt. Eingeschlossen wurden relevante Artikel, die sich einer qualitativen Methodik bedienten und deren Vorgehen nachvollziehbar beschrieben war. Die interpretativen Forschungsergebnisse (Findings) wurden extrahiert, auf Übereinstimmung mit den in den Texten angeführten Originalzitaten der Frauen geprüft und unter Berücksichtigung ihres Bedeutungszusammenhangs kategorisiert. Aus miteinander in Beziehung stehenden Kategorien erfolgte die Ableitung von Synthesen, die einen Überblick über die wichtigsten Erkenntnisse darstellen und praktische Implikationen für die Gesundheitsversorgung ermöglichen. Hierbei wurde ein möglichst induktives Vorgehen gewählt, bei dem bewusst versucht wurde, auf Theorien und Vorannahmen zu verzichten.

Ergebnisse: Aus 2185 Referenzen konnten 13 Artikel eingeschlossen werden aus denen 94 in Originalzitaten begründete „Findings“ extrahiert werden konnten. Diese wurden zu 14 Kategorien zusammengefasst, die das Erleben der Frauen beschreiben. Die vier daraus abgeleiteten Synthesen weisen Bereiche auf, die den Betroffenen sowohl Energie geben als auch entziehen, und beleuchten Abhängigkeiten, welche aus Einschränkungen im täglichen Leben mit dem Lymphödem entstehen. Weiterhin geben sie einen Einblick, welche Rollen die Beschäftigten des Gesundheitswesens und die soziale Umgebung in der Krankheitsbewältigung spielen können.

Zusammenfassung und Fazit: Die Meta-Synthese bietet einen systematischen Ansatz, Forschungsergebnisse aus qualitativen Studien für die Praxis nutzbar zu machen. Die Erkenntnisse der vorliegenden Meta-Synthese zum Lymphöden nach Brustkrebs und die daraus abgeleiteten Implikationen können dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung zu reflektieren und an die Bedürfnisse der betroffenen Frauen anzupassen.