gms | German Medical Science

Entscheiden trotz Unsicherheit: 14. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

15.03. - 16.03.2013, Berlin

Evidenzbasierte Gesundheitsinformationen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – Welche Informationen wünschen sich Beschäftigte in Kleintierarztpraxen?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Uta Wegewitz - Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin, Deutschland
  • author Melanie Held - Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin, Deutschland

Entscheiden trotz Unsicherheit. 14. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 15.-16.03.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13ebmP93

doi: 10.3205/13ebm092, urn:nbn:de:0183-13ebm0924

Veröffentlicht: 11. März 2013

© 2013 Wegewitz et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund und Fragestellung: Viele ArbeitnehmerInnen haben Fragen zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, die jedoch häufig unbeantwortet bleiben [1]. Weiterhin ist die Qualität vorhandener Informationen für die Beschäftigten oft nicht erkennbar. Daher hat es sich die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zum Ziel gesetzt, evidenzbasierte Gesundheitsinformationen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu entwickeln. Im Pilotprojekt werden Gesundheitsinformationen für Beschäftigte in Kleintierarztpraxen erstellt.

Methoden: Um den Informationsbedarf der Berufsgruppe zu ermitteln, wurden leitfadengestützte Interviews mit vier InhaberInnen von Kleintierarztpraxen und acht MitarbeiterInnen durchgeführt. Die InterviewpartnerInnen wurden unter anderem gebeten, über den Arbeitsschutz und die arbeitsmedizinische Vorsorge im Praxisalltag zu berichten und Wünsche bezüglich des Inhalts, der Art und der Form von Gesundheitsinformationen zu äußern.

Die Auswertung der Interviews erfolgte durch Analyse der Hörprotokolle und Transkriptionen mithilfe einer Kombination aus quantitativer Inhaltsanalyse nach Lamnek [2] und qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring [3].

Ergebnisse: Ein Großteil der InterviewpartnerInnen berichtete, dass für Beschäftigte in der Kleintiermedizin kaum berufsspezifische Informationen zur arbeitsplatzbezogenen Gesundheit existieren bzw. derartige Informationen nicht bekannt sind. Informationsbedürfnisse bestehen beispielsweise zu den Themen Zoonosen/Impfungen, Röntgen, Stress am Arbeitsplatz oder hinsichtlich der Arbeitsgestaltung zur Verhinderung von Tierbissen und anderen Arbeitsunfällen. Bezüglich der Art und Form von Gesundheitsinformationen wurden kurze, prägnante Darstellungen favorisiert sowie eine ansprechende visuelle Aufbereitung. Die Befragten wünschen sich die Informationen in Form von Broschüren und Postern, aber auch filmische Darstellungen. Weiterhin wurde angeregt, Gesundheitsinformationen im Rahmen von Schulungsmaßnahmen zu vermitteln.

Schlussfolgerung: Es besteht der Bedarf für berufsgruppenspezifische Gesundheitsinformationen für ArbeitnehmerInnen in Kleintierarztpraxen. Diese sollten insbesondere dem Praxisalltag der Beschäftigten gerecht werden.


Literatur

1.
Rhebergen MD, Lenderink AF, van Dijk FJ, et al. Am J Ind Med. 2012;55(3):250-9.
2.
Lamnek S. Qualitative Sozialforschung. Basel; 2010. p. 448-54.
3.
Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse. Weinheim, Basel; 2008. p. 59-63.