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Entscheiden trotz Unsicherheit: 14. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

15.03. - 16.03.2013, Berlin

Erhebung des Zahlenverständnisses und der Risikokompetenz von Health Professionals in Österreich

Meeting Abstract

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  • corresponding author Nicole Haindl - FH Pinkafeld/Studiengang Management im Gesundheitswesen, Bad Sauerbrunn, Österreich
  • author presenting/speaker Martin Sprenger - Medizinische Universität Graz/Studiengang Public Health, Graz, Österreich

Entscheiden trotz Unsicherheit. 14. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 15.-16.03.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13ebmP88

doi: 10.3205/13ebm089, urn:nbn:de:0183-13ebm0891

Veröffentlicht: 11. März 2013

© 2013 Haindl et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Zielsetzung dieser Projektidee ist es, das Zahlenverständnis von Health Professionals in Österreich zu erheben. Dies erfolgt durch eine Erhebung des statistischen Zahlenverständnisses sowie der Risikokompetenz mittels des Berlin Numeracy Test (BNT).

Zahlen haben in der Medizin und im Gesundheitswesen eine hohe Bedeutung, definieren Krankheiten numerisch über Grenzwerte, helfen beim Umgang mit Unsicherheiten und unterstützen aktiv informierte Entscheidungen. Medizinische Publikationen berichten häufig über das Unverständnis von Patienten, Risiken korrekt zu verstehen. Weitaus weniger Bedeutung wird jedoch dem mangelhaften Zahlenverständnis von Professionellen selbst beigemessen. Eine jahrzehntelange vernachlässigte numerische Aus- und Weiterbildung hat entschieden dazu beigetragen, dass Zahlenblindheit im Gesundheitswesen weit verbreitet ist und negative Folgen mit sich bringt [1].

Obwohl international betrachtet bereits einige Erhebungen zum Thema in einzelnen Gesundheitsberufen durchgeführt wurden, existiert bis dato jedoch weder eine Erhebung des Zahlenvermögens von Health Professionals in Österreich, noch eine vergleichbare Arbeit, welche verschiedene Berufsgruppen im Gesundheitswesen betrachtet. Diese Idee soll dazu beitragen, die bestehende Lücke in der Forschung zu schließen, Mängel in der numerischen Aus- und Weiterbildung aufzudecken und das Thema Zahlenblindheit in der Medizin bzw. im gesamten Gesundheitswesen zu thematisieren.

Methoden: Die Methodik umfasst die Erhebung des statistischen Zahlenverständnisses sowie der Risikokompetenz österreichischer Health Professionals mittels des BNT, einem Erhebungsinstrument des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung.

Der Test stellt das aussagekräftigste Erhebungsinstrument zur Messung von Zahlenverständnis und Risikokompetenz dar und erzielt im Vergleich gehaltvollere Ergebnisse als andere numerische Erhebungsinstrumente [2].

Als Setting der Befragung dient ein Weiterbildungszentrum für medizinisch-tätige Berufsgruppen in Wien, deren Kontaktdatenbank insgesamt über 4300 Personen aus 17 unterschiedlichen Berufsgruppen umfasst. Mittels elektronischer Version des BNT werden statistisches Zahlenverständnis sowie Risikokompetenz der Berufsgruppen in einem ca. fünfminütigen elektronischen Fragebogen überprüft.

Der BNT wird mittels eines Links per E-Mail an sämtliche Kontakte der Einrichtung versendet. Durch zusätzlich umfassende Information vorab und aktives Marketing wird eine hohe Beteiligung angestrebt.


Literatur

1.
Wegwarth O, Gigerenzer G. Risiken und Unsicherheiten richtig verstehen lernen: Risikokommunikation. Deutsches Ärzteblatt. 2011;108 (9):448-451.
2.
Cokely E, Galesic M, Schulz E, Ghazahl S, Garcia-Retamero R. Measuring Risk Literacy: The Berlin Numeracy Test. Judgment and Decision Making. 2012;7(1):25-47.