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Entscheiden trotz Unsicherheit: 14. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

15.03. - 16.03.2013, Berlin

Entscheidungshilfen? – Neue Testverfahren für Therapieentscheidungen am Beispiel von Biomarkern beim primären, nichtmetastasierten Mamma-Karzinom

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Barbara Zimmer - Kompetenz Centrum Onkologie, Medizinischer Dienst Nordrhein, Düsseldorf, Deutschland
  • author presenting/speaker Axel Heyll - Kompetenz Centrum Onkologie, Medizinischer Dienst Nordrhein, Düsseldorf, Deutschland
  • author presenting/speaker Sandra Janatzek - Medizinischer Dienst Spitzenverband Bund, Essen, Deutschland
  • author presenting/speaker Monika Lelgemann - Medizinischer Dienst Spitzenverband Bund, Essen, Deutschland
  • author presenting/speaker Philipp Storz-Pfennig - GKV-Spitzenverband, Spitzenverband Bund der Krankenkassen, Berlin, Deutschland
  • corresponding author presenting/speaker Katrin Wolf - GKV-Spitzenverband, Spitzenverband Bund der Krankenkassen, Berlin, Deutschland
  • author presenting/speaker Sabine Koch - GKV-Spitzenverband, Spitzenverband Bund der Krankenkassen, Berlin, Deutschland
  • author presenting/speaker Diedrich Bühler - GKV-Spitzenverband, Spitzenverband Bund der Krankenkassen, Berlin, Deutschland

Entscheiden trotz Unsicherheit. 14. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 15.-16.03.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13ebmB3

doi: 10.3205/13ebm033, urn:nbn:de:0183-13ebm0332

Veröffentlicht: 11. März 2013

© 2013 Zimmer et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: In neue biomarkerbasierte Tests beim primären Mamma-Karzinom werden derzeit große Erwartungen gesetzt. Diese neuen Tests (u. a. "Femtelle", "Oncotype"), sollen die Krankheitsprognose abschätzen und anzeigen können, ob eine adjuvante Chemotherapie nach einer Operation für die Patientinnen sinnvoll ist. Sie werden aktuell angeboten bzw. bereits in die Versorgung eingeführt. In der Fach- und Laienpresse finden sich sehr unterschiedliche Beiträge, auch Leitlinien geben aktuell keine einheitlichen Empfehlungen. Die Unsicherheit ob solche Tests, und wenn ja, welche angewandt werden sollen, geht über die Bewertung ggf. vorliegender Studien hinaus, da zunächst geklärt werden muss, welche Art von Erkenntnissen überhaupt benötigt wird. Es ergeben sich Fragen, deren Beantwortung auch für andere Tests von Bedeutung sein wird:

1.
Welches Vorgehen ist als "Standard" (ohne Testanwendung) zur Entscheidungsfindung anzusehen?
2.
Welche Art von Studien u. welche Methoden stehen zur Verfügung, um die Tests beurteilen zu können?
3.
Was wissen wir schon jetzt in Bezug auf bestimmte Tests u. was ist notwendig zu wissen, um Systementscheidungen treffen zu können?

Relevanz: Die Entwicklung biomarkerbasierter Tests mit der Zielsetzung einer „individuelleren Therapie“ ist ein offenkundig stark wachsendes Forschungsfeld in der Onkologie, das mit großen Hoffnungen verbunden ist. Insbes. wenn effektive Therapieverfahren existieren, müssen Änderungen des therapeutischen Vorgehens allerdings gut abgesichert sein. Es werden verstärkte Anstrengungen nötig sein, um zur Etablierung tatsächlich evidenzbasierter Bewertungen solcher Tests und deren Umsetzung in der Versorgung zu kommen. Der GKV-Spitzenverband hatte sich entschlossen, im Gemeinsamen Bundesausschuss beispielhaft die Beratung eines Brustkrebs-Test (uPA/PAI-Test) zu beantragen, da die Tests beim Mamma-Karzinom als besonders relevant betrachtet werden. Im Interesse der Patientinnen ist hier kritisch zu prüfen, ob angewandte Tests die Entscheidungssicherheit tatsächlich erhöhen oder nicht auch neue Unsicherheiten erzeugen.

Beiträge:

  • Was wissen wir? - Darstellung der derzeitigen Evidenz am Beispiel des Oncotype DX® Tests (Zimmer)
  • Methodische Anforderungen an Evidenzgenerierung und Studienkonzeption (Janatzek)
  • Viele Fragen - viele Antworten? Wie viele Tests brauchen wir eigentlich und was müssen wir über sie wissen? (Wolf/Storz-Pfennig/Koch)

Methoden: 3 Vorträge, dann offene Diskussion