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Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch: 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

15.03. - 17.03.2012, Hamburg

Integrative Patientenschulung zur Optimierung der stationären Rehabilitation bei chronischem Rückenschmerz (PASTOR)

Meeting Abstract

  • corresponding author Klaus Pfeifer - Institut für Sportwissenschaft und Sport, FAU Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
  • author presenting/speaker Jana Hofmann - Institut für Sportwissenschaft und Sport, FAU Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
  • author Jana Buchmann - AB Rehabilitationswissenschaft, Uni Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • author Karin Meng - AB Rehabilitationswissenschaft, Uni Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • author Heiner Vogel - AB Rehabilitation, Würzburg, Deutschland
  • author Hermann Faller - AB Rehabilitationswissenschaft, Uni Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • author Hartmut Bork - Asklepios Klinik, Schaufling, Schaufling, Deutschland

Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch. 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Hamburg, 15.-17.03.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12ebm027

doi: 10.3205/12ebm027, urn:nbn:de:0183-12ebm0277

Veröffentlicht: 5. März 2012

© 2012 Pfeifer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Fragestellung: Der Nachweis der langfristigen Wirksamkeit stationärer Rehabilitation bei chronischen Rückenschmerzen in Deutschland steht aus und es findet kaum eine zielgerichtete Verknüpfung von wissens-, verhaltens- und bewegungsbezogenen Interventionen statt. Vor diesem Hintergrund erfolgten die Entwicklung eines integrativen, d.h. interdisziplinär aufeinander abgestimmten Schulungs-programms „PASTOR“ zum Aufbau von aktiven Selbstmanagementkompetenzen bei Personen mit chronischen Rückenschmerzen sowie die Evaluation der Wirksamkeit im Vergleich zur stationären Standardrehabilitation.

Material/Methoden: In der multizentrischen quasi-experimentellen Kontrollgruppenstudie mit drei Messzeitpunkten [Prä, Post, nach 12 Monaten] wurden in der Kontrollphase die Effekte der Standardrehabilitation in drei Kliniken erhoben. Im Anschluss wurde das integrative Programm „PASTOR“ [12 Tage, fünf Module mit 48 Einheiten, geschlossene Gruppen] in denselben Kliniken implementiert und in der Interventionsphase untersucht. Primäre Zielgröße ist die subjektive Funktionskapazität nach einem Jahr. Sekundäre Zielgrößen sind u.a. Schmerz, schmerzbezogene Kognitionen, Schmerzbewältigung, körperliche Aktivität und subjektive Gesundheit. Die Analyse der Effekte erfolgte nach 12 Monaten mittels Kovarianzanalyse. Die Stichprobe umfasst 537 Rehabilitanden [KG:n=270; IG:n=267]. Der Anteil von Frauen ist 51℅, das durchschnittliche Alter 49 Jahre (SD=8,4).

Ergebnisse: Nach 12 Monaten liegen Daten von 382 Personen [71℅] vor. Ein Jahr nach der Rehabilitation besteht ein kleiner Intergruppeneffekt in der Verbesserung der Funktionskapazität zugunsten der IG [η²=0,036; p<.001]. In sekundären Zielgrößen zeigen sich kleine bis mittlere Effekte in der IG u.a. für geringere Schmerzen, verbesserte Schmerzbewältigung und höhere Sportaktivität.

Schlussfolgerung: Basierend auf den höheren Effekten von „PASTOR“ kann der Einsatz zur Optimierung der stationären Rehabilitation empfohlen werden.