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EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?
Forum Medizin 21
11. EbM-Jahrestagung

Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

25.02. - 27.02.2010, Salzburg, Österreich

Hop oder Top: Eine Analyse der Nutzerbewertung von Zusammenfassungen systematischer Übersichten

Thumbs up, thumbs down: An analysis of online user ratings of summaries of systematic reviews

Meeting Abstract Systemische Übersicht und HTA

EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?. Forum Medizin 21 der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität & 11. EbM-Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Salzburg, 25.-27.02.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10ebm090

doi: 10.3205/10ebm090, urn:nbn:de:0183-10ebm0904

Veröffentlicht: 22. Februar 2010

© 2010 Bastian et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Nutzerbewertung und -kritik ist ein wachsender und zugleich einflussreicher Bestandteil der Internetnutzung und -kultur. Sie ermöglichen eine Rückmeldung an den Betreiber, aber auch den Austausch zwischen den Leserinnen und Lesern. Eine Online-Bewertung kann Lob ausdrücken, aber auch ein Ventil für Ärger sein. Allerdings ist noch unklar, wie die Daten aus Online-Bewertungen zu interpretieren sind und ob nur eine Usergruppe mit spezifischen Eigenschaften solche Bewertungen abgibt.

Primäres Ziel unseres Projektes ist die Beschreibung der Erfahrungen mit der Online-Bewertung evidenzbasierter Gesundheitsinformationen auf unserer deutschsprachigen Website Gesundheitsinformation.de, insbesondere von Zusammenfassungen systematischer Übersichten. Ein zweiter Ansatz untersucht, wann die Verteilung der Bewertungen zuverlässig auf einen positiven, neutralen oder negativen Gesamteindruck schließen lässt.

Material/Methoden: Die Artikel auf der Website können mittels einer 5-Punkt-Likert-Skala („nicht gut“ bis „sehr gut“) bewertet werden. Hatte ein Artikel mindestens 100 Bewertungen, wurden diese zu einer Gesamtbewertung in einer der drei Kategorien „positiv“, „neutral“ oder „negativ“ zusammengefasst. Für eine Schätzung, welche Artikel am besten bewertet worden waren, evaluierten wir, welche eine höhere Anzahl positiver als negativer Bewertungen hatten.

Ergebnisse: Für 68 Artikel gab es mindestens 100 Nutzerbewertungen. Darunter waren 40 Zusammenfassungen systematischer Übersichten. Für die 68 Artikel wurden 43.605 (Range 102 bis 5673) Bewertungen abgegeben, davon 23.638 für die Kurzfassung der systematischen Übersichten. Absolut erhielten 22 Zusammenfassungen eine positive, 3 eine neutrale und 15 eine negative Bewertung.

Schlussfolgerung/Implikation: Eine ausreichende Anzahl von Onlinebewertungen bietet eine nützliche Rückmeldung für redaktionelle Zwecke und die Identifizierung nutzerrelevanter Themen. Denkbar wäre auch, beispielsweise positiv bewertete Artikel optisch zu kennzeichnen oder an prominenter Stelle zu platzieren.

In einer weiteren Auswertung werden wir versuchen, eine Schwelle oder ein Maß zu definieren, ab der eine ausreichend verlässliche Schätzung der Richtung der Gesamtbewertung möglich ist.


Literatur

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Chevalier JA, Mayzlin D. The effect of word of mouth on sales: online book reviews. J Marketing Research. 2006;XLIII:345-54.
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Lenhart A, Horrigan J, Fallows D. Content creation online; Pew Internet and American Life Project. Washington: Pew Research Center. 2004.