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EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?
Forum Medizin 21
11. EbM-Jahrestagung

Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

25.02. - 27.02.2010, Salzburg, Österreich

"Evidence-based Medicine Guidelines": eine vergleichende Analyse von Disseminierung und Implementierung eine Point-of-care Tools in vier europäischen Ländern

Meeting Abstract Leitlinien und Leitlinienentwicklung

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  • corresponding author Susanne Rabady - Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, Österreich
  • Andreas Sönnichsen - Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, Österreich

EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?. Forum Medizin 21 der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität & 11. EbM-Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Salzburg, 25.-27.02.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10ebm075

doi: 10.3205/10ebm075, urn:nbn:de:0183-10ebm0755

Veröffentlicht: 22. Februar 2010

© 2010 Rabady et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Point-of-Care Tool “EbM-Guidelines in Klinik und Praxis” wurde in Finnland entwickelt und steht als laufend aktualisiertes Onlineprodukt zu raschen rationalen Entscheidungsfindung in der ärztlichen Praxis in finnischer und englischer Sprache seit Jahren zur Verfügung. Eine Adaptierung an ein anderes Gesundheitssystem wird seit 2007 erstmals für den deutschsprachigen Raum von einem österreichischen Team betrieben.

Methoden: Eine vergleichende Analyse der Verwendungsgewohnheiten in den Jahren 2008–2009 in den vier beteiligten Ländern wurde sowohl anhand von log files, als auch in einer Onlinebefragung der Nutzer einerseits in Finnland, andererseits in Deutschland, Österreich und der Schweiz erstellt.

Ergebnisse: In Finnland wird das Tool von etwa 98% aller Allgemeinärzte regelmäßig genutzt, in den deutschsprachigen Ländern hat nur eine Minderheit Zugang (Österreich 27%, Schweiz 23%,Deutschland 2%). Auffällig ist , dass die Zahlen der geöffneten Artikeln in allen Ländern nahe beieinander liegen (zwischen 120 und 150 Artikeln pro Jahr und User). In allen Ländern zeigt sich ein Häufigkeitsgipfel in der Nutzung während der Ordinationszeiten. Die Ergebnisse der Onlinebefragung zeigten weitgehende Übereinstimmung in der Bewertung des Kompendiums, und leichte Differenzen in Art und Umfang der Nutzung.

Diskussion und Schlussfolgerungen: Die Akzeptanz unter den Nutzern ist insgesamt hoch findet, den Intentionen des Portals entsprechend, hauptsächlich “at the point of care” statt. Erhebliche Unterschiede zeigen sich in der Disseminierung, deren Ursachen noch genauer analysiert warden müssen. Folgende Hypothesen bieten sich an: In Finnland wird das Tool allen Ärzten gratis zur Verfügung gestellt, die Verwendung von Onlineprogrammen ist seit vielen Jahren gut eingeführt. In den deutschsprachigen Ländern muss der Zugang kostenpflichtig und aktiv erworben warden, es gibt noch hohe strukturelle und kulturelle Hindernisse in der Nutzung von Onlineportalen.