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Evidenzbasierte Medizin: Ein Leitbild für Journalisten?
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Veröffentlicht: | 4. März 2009 |
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Journalismus und Wissenschaft werden häufig als „getrennte Welten“ beschrieben. Tatsächlich aber weisen beide Systeme eine Reihe von prinzipiellen Parallelen auf – von der professionellen Suche ihrer Akteure nach (möglichst) gesicherter Information bis hin zur Kommunikation der Ergebnisse vor dem Hintergrund eines erheblichen Publikationsdrucks. In dem Vortrag soll am Beispiel der medizinischen Forschung diskutiert werden, inwieweit Ansätze und Arbeitsroutinen zur Qualitätssicherung und Evidenzfindung für den jeweils anderen Bereich zugänglich gemacht werden könnten. Ausgehend von einem Zwei-Stufen-Modell wissenschaftsjournalistischer Evidenz soll ferner diskutiert werden, wie jeweils mit wissenschaftlicher Unsicherheit, also fragiler und konfligierender wissenschaftlicher Evidenz, umgegangen werden kann, was insbesondere für die Laienkommunikation von Bedeutung ist. Beispielhaft werden zudem erste Daten einer Untersuchung unter Wissenschaftsjournalisten vorgestellt, die nach ihrer Selbsteinschätzung über den Grad verschiedener wissenschaftlicher Kontroversen ebenso befragt wurden wie nach ihrer Einschätzung über die Wahrnehmung dieser Kontroversen durch ihre Rezipienten.