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Was wissen, was tun Asthma-Patienten? Diskrepanzen und Übereinstimmungen zwischen Leitlinien-Empfehlungen und Wissen/Verhalten der Betroffenen. Teilergebnisse der L.I.S.A.-Studie
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Veröffentlicht: | 4. März 2009 |
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Gliederung
Text
Hintergrund
Vielfach wurde beim Indikationsgebiet Asthma die Diskrepanz zwischen evidenzbasierten Leitlinien-Empfehlungen einerseits und dem alltäglichen Umgang der Betroffenen mit der Erkrankung andererseits beschrieben [1]. Erklärt wird diese Diskrepanz meist mit einem Informationsdefizit sowohl der Ärzte als auch der Patienten. Weiterhin wird die „Non-Compliance“ der Betroffenen verantwortlich gemacht [1], [2]. Was wissen Asthma-Patienten heute über ihre Erkrankung? Wie gehen sie mit dem Wissen um? Diese und weitere Fragen soll die L.I.S.A.-Studie (Leitlinien-Implementierungs-Studie Asthma) [3] beantworten.
Methoden
Im Rahmen der L.I.S.A.-Studie wurden 44 Qualitätszirkel (QZ) in NRW besucht. Ein Teil der 477 teilnehmenden Haus- und Kinderärzte (n=52) nannte jeweils 5 Patienten für ein Telefoninterview. Insgesamt wurden 239 Asthma-Patienten (bzw. deren Erziehungsberechtigte) telefonisch befragt. Neben den personengebundenen und krankheitsspezifischen Daten wurden 10 Fragen zum Wissen über und zum Umgang mit Asthma gestellt, die auf den Empfehlungen der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Asthma [4] basieren. Die Auswertung der Antworten soll somit Diskrepanzen und Übereinstimmungen zwischen Leitlinien-Empfehlungen und dem alltäglichen Umgang der Betroffenen mit ihrer Erkrankung zeigen.
Ergebnisse
Ergebnisse der Patientenbefragung liegen zum Zeitpunkt der Abstract-Erstellung (Oktober 2008) noch nicht vollständig vor. Die thematischen Schwerpunkte liegen auf: Schwere der Erkrankung (Arztkontakte, Krankenhausbehandlungen) und Wissen und Umgang mit Asthma (Schulung, Peak-Flow-Messung, Notfallplan, Trigger und Medikation).
Schlussfolgerung/Implikation
Diese Teil-Ergebnisse der L.I.S.A.-Studie werden einen Einblick in mögliche Diskrepanzen und Übereinstimmungen zwischen Leitlinien-Empfehlungen und dem Wissen/Verhalten der Betroffenen in den Jahren 2007 und 2008 ermöglichen. Weitere Auswertungen werden zeigen, ob die folgenden Interventionen der L.I.S.A.-Studie (Schulung und E-Learning der Ärzte, Schulung der Arzthelferinnen (MFA)) die „Leitlinien-Konformität“ gesteigert haben.
Literatur
- 1.
- Gillissen A, et al. Therapieadhärenz bei Asthma bronchiale, Methoden zur Verbesserung. Dtsch med Wochenschr. 2008;133:1451-56.
- 2.
- Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen. Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit. 2000/2001. Band III. 2002. S.114 ff.
- 3.
- Universität Witten/Herdecke (UWH) in Kooperation mit dem Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) und der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) mit Mitteln der Förderinitiative der BÄK zur Versorgungsforschung. Leitlinien-Implementierungs-Studie Asthma: L.I.S.A.-Studie.
- 4.
- Nationale Versorgungs-Leitlinie Asthma. Version 2007. Verfügbar unter: http://www.versorgungsleitlinien.de