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Rechercheservice Evidenzbasierte Medizin (REM)
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Veröffentlicht: | 4. März 2009 |
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Hintergrund
Entsprechend der derzeitigen Datenlage ist es unklar, welche Maßnahmen hinsichtlich Praxisimplementierung von medizinischer Evidenz am effektivsten sind. Mögliche Hürden sind z.B.: fehlende EBM-Kenntnisse der Ärzte, Zeitmangel, kostenpflichtige Datenbanken.
Methoden
REM, eine internetbasierte Plattform auf der Fragen aus der Sprechstunde heraus eingegeben und an ein Recherche-Team der PMU übermittelt werden können, steht seit Juli 2007 prinzipiell allen niedergelassenen Ärzten in Österreich und in der Schweiz zur Verfügung.
Ergebnisse
Bis Anfang November 2008 haben sich mehr als 850 Ärzte für REM registriert. Davon haben jedoch nur etwa 13% mindestens eine Anfrage geschickt. Insgesamt wurden bisher 287 Fragen gestellt und diese wurden entsprechend dem Schwierigkeitsgrad in drei Kategorien unterteilt: Normal (63%), Anspruchsvoll (29%), Sehr Anspruchsvoll (8%). Die anfragenden Ärzte wünschten sich im Mittel eine Antwort in etwa 9 Tagen, wobei es im Rahmen der Antworterstellung zu einer Verzögerung um den Faktor 2,8 gekommen ist. Das allgemeine Benutzerfeedback erbrachte auf einer 5-teiligen Likert-Skala den Wert 4,5 ± 0,9 (1=gar nicht hilfreich, 5=sehr hilfreich für die Praxis). Das Feedback zum Nutzen der Antwort für den die Frage auslösenden Patienten erhielt den mittleren Score von 3,8 ± 1,3.
Schlussfolgerung/Implikation
REM erreichte im Vergleich mit ähnlichen internationalen Projekten die höchste Fragenfrequenz, wobei nur relativ wenige (13%) der registrierten Benutzer dieses Service nutzen. Die Antworten wurden im Feedback grundsätzlich gut bewertet.
Zukünftig muss vor allem die Antwortzeit optimiert werden. Ferner ist es Gegenstand weiterer Forschung wie der Nutzungsgrad dieses Tools verbessert werden kann.