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Genotypisierung von Toxoplasma gondii-Stämmen bei Patienten mit Retinochoroiditis
Genotyping of Toxoplasma gondii strains in patients with retinochoroiditis
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Die okuläre Toxoplasmose stellt die häufigste spezifische Ätiologie der posterioren Uveitis dar und ist eine häufige Ursachen schwerwiegender funktioneller Störung und Erblindung bei jungen Patienten. 90% der weltweit isolierten Stämme von Toxoplasma gondii fallen in 3 unterschiedliche Genotypen, I-III. Zur Epidemiologie des Erregers bei Patienten mit Retinochoroiditis in Europa liegen bisher nur wenige Untersuchungen vor, die ein Überwiegen von Typ I und III-Stämmen anzeigen. Ziel der vorliegenden Studie war die Genotypisierung von Toxoplasma-Stämmen bei Patienten mit Retinochoroiditis.
Methode
Serumproben von 30 immunkompetenten Patienten mit klinisch und serologisch gesicherter Toxoplasma-Retinochoroiditis wurden mittels Serotypisierung unter Verwendung stammspezifischer Peptide auf die Zugehörigkeit zu den klonalen Stäümmen I, II, III untersucht. Kammerwasserproben wurden zur Bestätigung mittels PCR (B1-Gen von T. gondii) und Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus (RFLP)-Analyse untersucht.
Ergebnisse
Bei 16 von 30 Patienten konnte mittels Serotypisierung eine Infektion mit Typ-II-Stämmen nachgewiesen werden. In 7 von 10 Kammerwasserproben konnte der B1-Locus von Toxoplasma amplifiziert werden; RFLP-Analysen aller 7 Amplifikate bestätigten das Ergebnis der Serotypisierung.
Schlussfolgerungen
Toxoplasma gondii-Stämme von Patienten mit Retinochoroiditis in Berlin gehören in der Mehrzahl der Fälle zum Genotyp II. Andere Studien in Polen und Frankreich zeigten im Gegensatz dazu ein Überwiegen von anderen Genotypen. Weitere Untersuchungen werden die epidemiologischen Zusammenhänge der Verteilung von Toxoplasma gondii-Stämmen in Europa zeigen müssen.