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Hat die Irisdiagnose einen Wert für die Erkennung des kolorektalen Karzinoms?
Looking for colorectal cancer in the patient’s iris
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Die Irisdiagnose (Iridologie) ist ein noninvasives Verfahren aus dem Bereich der Komplementärmedizin, durch das Erkrankungen anhand von Veränderungen der Pigmentation und Struktur der Iris erkannt werden sollen. Das kolorektale Karzinom ist wegen seiner langsamen Entwicklungstendenz ein ideales Einsatzgebiet für Vorsorgeuntersuchungen. Neben der digitalen Untersuchung des Rektums und dem Nachweis okkulten Blutes im Stuhl, ist die hohe Koloskopie die derzeit sicherste und aussagekräftigste Untersuchungsmethode. In der folgenden Studie wurde die Eignung der Iridologie als alternative Screeningmethode untersucht.
Methode
Es wurden Irisphotographien von 29 Patienten mit Kolonkarzinom sowie von 29 Patienten einer koloskopisch gesunden Kontrollgruppe angefertigt. Jedem Tumorpatienten wurde ein Patient der Kontrollgruppe mit entsprechendem Alter, Geschlecht sowie Vorkrankungsprofil zugeordnet. Diese Photos wurden anerkannten Iridologen in zufälliger Reihenfolge vorgelegt, ohne dass ihnen die Anzahl der erkrankten und gesunden Patienten bekannt war.
Ergebnisse
Bei 51,7% bzw. 53,4% der Patienten konnten die Irisphotos korrekt zugeordnet werden; dies entspricht nahezu der Ratewahrscheinlichkeit. Die Sensitivität lag bei 58,6% bzw. 55,2%, die Spezifität bei 44.8% bzw. 51,7%.
Schlussfolgerungen
Die Irisdiagnose ist für die Erkennung des kolorektalen Karzinoms unbrauchbar. Darüber hinaus ist sie nach derzeitiger Datenlage zur Stellung klinischer Diagnosen generell ungeeignet.