gms | German Medical Science

104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG)

21. - 24.09.2006, Berlin

Nachstarprophylaxe durch in-vivo-Ablation von Linsenepithelzellen am Kaninchenauge mit Hilfe des ARC-Laser-Photolyse-Systems

Prevention of posterior capsule opacification by in vivo ablation of lens epithelial cells in rabbit eyes with the ARC-Laser-Photolysis-System

Meeting Abstract

  • M. Pollhammer - Augenklinik mit Poliklinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • C. Cursiefen - Augenklinik mit Poliklinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • C. Rummelt - Augenklinik mit Poliklinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • R. Walker - A.R.C. Laser GmbH, Nürnberg, Deutschland
  • R. Thyzel - A.R.C. Laser GmbH, Nürnberg, Deutschland
  • F. E. Kruse - Augenklinik mit Poliklinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogSO.09.12

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dog2006/06dog484.shtml

Veröffentlicht: 18. September 2006

© 2006 Pollhammer et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Ziel

In einer kürzlich am enukleierten Schweineauge durchgeführten in-situ Studie konnten wir zeigen, dass eine fast vollständige Ablation von Linsenepithelzellen von der Linsenkapsel nach erfolgreicher Kataraktextraktion mit Hilfe des ARC-Laser-Photolyse-Systems (ARC-LPS) möglich ist, ohne die Linsenkapsel dabei zu gefährden. Ziel dieser Studie war die Untersuchung des Systems als Methode einer intraoperativen Nachstarprophylaxe in einem in-vivo-Modell am Kaninchenauge.

Methode

Eine Gruppe von 12 New Zealand White Kaninchen wurde an beiden Augen einer Standardkatarakt-Operation unterzogen und in eine Kontroll- und Untersuchungsgruppe eingeteilt. Vor Implantation einer Faltlinse in den Kapselsack, wurde in die Augen der Untersuchungsgruppe das Handstück des ARC-LPS eingeführt und eine mittlere Pulszahl von 204 (±36)Pulsen mit einer Energie von je 7mJ auf die verbliebene vordere und äquatoriale Linsenkapsel in mäanderförmigem Verteilungsmuster appliziert. Postoperativ erfolgte eine lokale Therapie mit antibiotisch-steroidalen Mischpräparaten. Zur Evaluierung wurden bisher 8 Augen nach 6 Wochen enukleiert, zwischen Limbus und Äquator eröffnet und digitale posteriore Bilder nach der Miyake/Apple Technik angefertigt, um anschließend mit Hilfe der EPCO-Software planimetrisch im Bereich der Optik vermessen zu werden.

Ergebnisse

Die Evaluation der digitalen Miyake-Bilder mit Hilfe der EPCO-Software ergab bei den Augen der Untersuchungsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe eine deutliche Reduktion des EPCO-Scores bzw. der Nachstarbildung: Kontrollgruppe=0,69, Untersuchungsgruppe=0,33. (p=0,035). Intraoperativ kam es bei 2 von 8 Augen zu geringe Blutungen aus Irisgefäßen.

Schlussfolgerungen

Die Laserablation mit Hilfe des ARC-LPS als intraoperative Nachstarprophylaxe führt nach sechswöchigem Beobachtungszeitraum zu einer wirksamen Reduktion des Nachstars. Die dabei entstandenen Komplikationen (iridale Blutungen) können durch Reduktion der aufgewandten Laserenergie minimiert werden, so dass dieses System zukünftig im Rahmen der Kataraktchirurgie beim Menschen eine intraoperative Linsenkapselpolitur mit Verminderung des Nachstarrisikos ermöglichen sollte.