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Unmittelbare anatomische und funktionelle Effekte einer Anti-VEGF-Therapie mit intravitreal appliziertem Ranibizumab (Lucentis®) bei Patienten mit choroidalen Neovaskularisationen
Immediate morphological and functional effects of an anti-VEGF-therapy with intravitreal ranibizumab (Lucentis®) in patients with choroidal neovascularizations secondary to age-related macular degeneration
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Autoren
Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Anti-VEGF Therapien führen zu charakteristischen morphologischen und funktionellen Netzhautveränderungen, die typischerweise innerhalb der ersten 3 Monate dokumentierbar sind. Die optische Kohärenztomographie (OCT), sowie die Fluoreszenzangiographie (FLA) haben sich dabei als wertvolle Instrumente für Verlaufskontrollen erwiesen. Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Korrelate dieser beiden Untersuchungsmethoden im Vergleich zu Visusveränderungen im Rahmen einer antiangiogenen Therapie mit Ranibizumab.
Methode
30 Patienten mit choroidalen Neovaskularisationen (CNV) bei altersbedingter Makuladegeneration (AMD) erhielten monatlich eine intravitreale Injektion mit 0,3mg oder 0,5mg Ranibizumab (Lucentis®). OCT (OCT 3) Messungen wurden an den Tagen 0, 8, 30, 60 und 90, FLA Messungen (HRA2) an den Tagen 0 und 90 durchgeführt. Die Resultate innerhalb der ersten 3 Monaten nach Therapiebeginn wurden hinsichtlich der Typisierung und der therapiebedingten Größenveränderungen der Läsionen, sowie des Verlaufs von Pigmentepithelveränderungen verglichen und mit der Visusänderung (ETDRS) korreliert.
Ergebnisse
Intravitreales Ranibizumab führte innerhalb einer Woche zu einer Abnahme der zentralen Netzhautdicke im OCT unabhängig von der applizierten Dosis. Ein Visusanstieg fand sich zu diesem Zeitpunkt bei <50% der behandelten Augen und war nach 3 Monaten am ausgeprägtesten. Nach 3 Monaten waren intra- und subretinale Exsudate im OCT nicht mehr nachweisbar, in der FLA konnte eine Hyperfluoreszenz durch Staining eine Persistenz suggerieren. Die Resorption von Pigmentepithelabhebungen erforderte einen deutlich längeren Zeitraum und war abhängig von der Höhe der Abhebung. Insgesamt fand sich eine signifikante Korrelation zwischen der Abnahme der zentralen Netzhautdicke im OCT, der Leckage in der FLA und der darauf folgenden Visusänderung.
Schlussfolgerungen
Intravitreal injiziertes Ranibizumab ist eine effektive Therapie für CNV bei AMD. Ein morphologischer Therapieeffekt kann bereits nach einer Woche beobachtet werden. Insbesondere innerhalb der ersten 3 Monate korreliert die Abnahme der Netzhautdicke im OCT signifikant mit einem Visusanstieg.