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Von Müller-Zellen produzierte Zytokine: Angiostatische Kontrolleure der Netzhaut
Angiostatic guardians of the retina, secreted by Müller cells
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Störungen des Sehvermögens, z.B. bei der Diabetischen Retinopathie, der exsudativen Form der altersbedingten Makuladegeneration und der Frühgeborenen-Retinopathie können zu einem irreversiblen Sehverlust führen, der durch eine unkontrollierte und destruktive okuläre Angiogenese bedingt ist. Ein wichtiges Charakteristikum dieser Erkrankungen ist die hohe Proliferationsrate und Migration mikrovaskulärer Endothel-Zellen infolge einer Hypoxie/Ischämie und/oder einer Überexpression pro-angiogener Moleküle wie VEGF oder bFGF. Da unsere eigenen Erkenntnisse darauf hindeuten, daß retinale Glia-(Müller-) Zellen eine wichtige Rolle bei der Neovakularisierung in der Retina spielen, sollte untersucht werden, welchen Einfluss die durch Müller-Zellen produzierten Zytokine besitzen.
Ergebnisse
Müller-Zellen inhibieren das Wachstum von retinalen Endothel-Zellen. Konditionierte Medien von Müller-Zell-Kulturen unterdrückten die intrazelluläre Phosphorylierung/ Aktivierung der Mitogen-aktivierten Proteinkinasen ERK-1 und ERK-2, die an der intrazellulären Regulation des endothelialen Zellwachstums beteiligt sind. Maßgebliche antiangiogene Faktoren hierfür sind wahrscheinlich Transforming Growth Factor (TGF-)β2 und der Pigmentepithel-assoziierte Faktor (PEDF), die in den konditionierten Medien zu finden waren. Neutralisierende Antikörper gegen TGF-β2 und PEDF hoben den inhibitorischen Effekt der Müller-Zell-Faktoren auf.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass TGF-β2 und PEDF bei der Kontrolle der der retinalen Neovaskularisation eine maßgebliche Rolle spielen.