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Glaukomdiganostik: HRT, GDX oder OCT. Welches, wann, wie oft?
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Ende der 80 er Jahre begann die Entwicklung laserbasierter Verfahren zur Glaukomfrüherkennung und Verlaufskontrolle. Im Laufe der letzten Jahre haben sich diese Verfahren in der augenärztlichen Praxis und Klinik etabliert, da sie wertvolle Zusatzinformationen für die Diagnostik und das Management der Glaukome liefern.
Konfokale Scanning Laser Ophthalmoskopie
Die konfokale Scanning Laser Ophthalmoskopie basiert auf einem Diodenlaser der Wellenlänge 670 nm und ermöglicht eine drei-dimensionale Darstellung des Sehnervenkopfes. Das Verfahren ist zur Früherkennung und Verlaufskontrolle geeignet. Vorteile der konfokalen Scanning Laser Ophthalmoskopie beinhalten eine hohe Reproduzierbarkeit der Messungen, die nicht erforderliche Pupillenerweiterung und die relative einfache Bedienung. Nachteile stellen die zu ziehende Konturlinie dar, sowie die Notwendigkeit einer Korrektur der Bildvergrösserung. Außerdem stellen Konvertierungsprobleme aufgrund von Software updates ein Problem dar. Vereinzelte Studien haben gezeigt, dass man mit der Scanning Laser Ophthalmoskopie eine Progression entdecken kann. Hier sind jedoch weitere Untersuchungen notwendig.
Scanning Laser Polarimetrie
Die Scanning Laser Polarimetrie nutzt die physikalische Eigenschaft der retinalen Nervenfaserschicht, um deren Dicke zu bestimmen. Die histologische Validierung dieses Verfahrens erfolgte in Affenaugen, allerdings ohne Linse und Hornhaut in die Berechnung mit einzubeziehen. Die Scanning Laser Polarimetrie ist wichtig für die Früherkennung des Glaukoms. Bisher existieren keine Studien zur Verlaufkontrolle. Vorteile der Scanning Laser Polarimetrie liegen in der direkten Messung der parapapillären Nervenfaserschicht, der Unabhängigkeit von einer Korrektur der Bildvergrösserung und einer Pupillenerweiterung, der Platzierung einer Konturlinie oder Referenzebene. Nachteile sind Muster so genannter „atypischer Doppelbrechung“, die bei einigen Augen auftreten können und falsch zu hohe RNFL Werte ergeben. Studien zur Verlaufskontrolle existieren bisher nicht.
Optische Kohärenztomographie
Die OCT ermöglicht eine hochauflösende, reproduzierbare in vivo Darstellung der Retina, des Sehnervenkopfes und der peripapillären Nervenfaserschicht. Die OCT kann gesunde Augen von Glaukomaugen unterscheiden und als zusätzliches Diagnostikinstrument in der Klinik eingesetzt werden. Longitudinale Studien zur Verlaufskontrolle existieren bisher nicht. Ein Vorteil der OCT beinhaltet die Darstellung der verschiedenen Schichten der Retina, einem histologischen Querschnitt ähnlich. Nachteile sind die Interpolation zwischen den Scans zur Erstellung der Papillentopographie und die erforderliche Abhängigkeit von einer Referenzebene.
Zusammenfassung
Bei Glaukompatienten ist die zusätzliche Diagnostik mit modernen Laserverfahren unseres Erachtens empfehlenswert. Die am besten etablierten Verfahren sind die konfokale Scanning Laser Ophthalmoskopie und die Polarimetrie, während die OCT derzeit noch eher für die Makuladiagnostik verwendet wird. Jährliche Untersuchungen mit diesen Verfahren, bei Verdacht auf Progression auch häufiger, können die Diagnostik und Verlaufskontrolle bei den Glaukomen verbessern. Wünschenswert wäre eine leichtere Konvertierung der Daten bei Veränderungen in der Software sowie eine bessere Netzwerkfähigkeit.