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Langzeitergebnisse von Hornhauttransplantationen im Zeitraum 1990 – 1999
Long-term results of penetrating keratoplasties in the time peroid of 1990 – 1999
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Immunreaktionen und das Rezidiv der Grunderkrankung sind immer noch das Hauptproblem nach perforierender Keratoplastik. Selbst in Normalrisiko-Situationen (Konus, Fuchs Endotheldystrophie, bullöse Dekompensationen, avaskuläre herpetische Narben) werden bis zu 20% Eintrübungen des Transplantates gesehen.
Methode
Für die retrospektive, deskriptiv-statistische Beurteilung der Keratoplastiken der Universitäts-Augenklinik Köln aus den Jahren 1990-1999 wurde eine Mindestkontrollzeit von einem Jahr gefordert. Zur Auswertung kamen 765 Transplantationen. Die Operationsergebnisse wurden hinsichtlich des erzielten Visus, der Hornhauttransparenz, sowie der intra- und postoperativen Komplikationen beurteilt. Da die Prognose von der präoperativ bestehenden Hornhautveränderung und der Art der Grunderkrankung abhängt, wurden die Ergebnisse in Gruppen zusammengefasst.
Ergebnisse
683 (R 351, L 332) Transplantate konnten >1 Jahr beobachtet werden, davon waren 148 Rekeratoplastiken (22%), 62 Transplantate wurden innerhalb des Zeitraumes ausgetauscht, davon in 11 Fällen mehr als einmal. Von 531 Patienten wurden 81 bds. transplantiert, 57 erhielten ein zweites Transplantat, davon wurden 8 Patienten mit mehr als 2 Transplantaten versorgt. Eine Immunreaktion wurde in 96 Fällen (14%) beobachtet; 56 waren unter Therapie reversibel. Weitere 40 Hornhäute dekompensierten bullös, weitere 62 trübten aus anderen Gründen ein (z.B. Ulkus, retrokorneale Membran). Ausgehend von einer Rekeratoplastik (n=148) oder Vorkeratoplastik am Partnerauge (n=143), einer Risikokeratoplastik, kombinierten Operationen mit Kataraktoperation (n=93) und insbesondere mit vitreoretinaler (Silikonöl-)Chirurgie (n=78) war das Auftreten von Transplantattrübungen und Tensioproblemen in der Kaplan-Meier-Analyse deutlich häufiger.
Schlussfolgerungen
Transplantateintrübungen (immunologisch und nicht-immunologisch) wurden in 198 Fällen (29%) gesehen. Neben den bekannten Risikofaktoren für eine Transplantatreaktion spielen aber auch die koexistenten okulären Pathologien und die Zahl der sehr aufwendigen kombinierten Versorgungen von traumatologischen Patienten.