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104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG)

21. - 24.09.2006, Berlin

Applikation von CD34+-Stammzellen und Knochenmarkzellen beschleunigt die Abheilung von Hornhautulcera

Application of CD34+ stem cells and bone marrow cells promotes the healing of corneal ulcers

Meeting Abstract

  • S. Sel - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Halle/Wittenberg
  • M. Schilling - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Halle/Wittenberg
  • K. Friebel - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Halle/Wittenberg
  • D. Ehrich - Augenklinik, Vogtland-Klinikum Plauen
  • A. Simm - Klinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie
  • H. Nakhai - II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
  • C. Hoppe - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Halle/Wittenberg
  • G. I. W. Duncker - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Halle/Wittenberg
  • F. Paulsen - Institut für Anatomie und Zellbiologie der Universität Halle/Wittenberg

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogDO.09.08

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dog2006/06dog073.shtml

Veröffentlicht: 18. September 2006

© 2006 Sel et al.
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Gliederung

Text

Ziel

Knochenmarkstammzellen haben die Fähigkeit sich zu verschiedenen Zellentypen zu differenzieren sowie verschiedene Wachstumsfaktoren und Zytokine zu bilden. Im Rahmen der vorliegenden Studie wird die Hypothese überprüft, ob lokal applizierten CD34+-Stammzellen und Knochenmarkzellen bei der Abheilung von Hornhautulzera eine Bedeutung zukommt.

Methode

Aus 30 syngenen Balb/c Mäusen werden Knochenmarkzellen isoliert. Die Hälfte des Knochenmarkzellvolumens wird in ein Zellkulturmedium überführt; aus der anderen Hälfte werden mit Hilfe der MACS-Methode CD34+-Zellen isoliert. Die Qualität der CD34+-Stammzellen wird mittels FACS-Analyse überprüft. Nach standardisierter Alkaliverätzung der Hornhaut werden 66 Mausaugen mit reinem Zellkulturmedium (Kontrolle), 54 Mausaugen mit CD34+-Zellen und 60 Mausaugen mit Knochenmarkzellen durch tophische Applikation (3x täglich) auf den Hornhautdefekt behandelt. Der Defektbereich wird mittels Fluorescein-Augentropfen visualisiert und der Heilungsverlauf über 7 Tage fotodokumentiert. Die Defektgrößen wird mit Sigmascan Pro 5.0 vermessen; die statistische Auswertung erfolgt mit SPSS für Windows 12.0.

Ergebnisse

Die Kaplan-Meier Analyse zeigt, dass die lokale Applikation von CD34+-Stammzellen (log rank Test p<0,00001) und von Knochenmarkzellen (log rank Test p<0,00001) in Form der tophischen Applikation die Abheilung der Hornhautulcera gegenüber der Kontrolle signifikant beschleunigt. Der Einsatz von CD34+-Stammzellen zeigt gegenüber Knochenmarkzellen keinen statistisch signifikanten Unterschied (p=0,91).

Schlussfolgerungen

Die Abheilung experimenteller Hornhautulcera wird im Mausmodell durch die topische Applikation von CD34+-Stammzellen oder von Knochenmarkzellen gefördert. Die Befunde könnten Patienten mit therapieresistenten Hornhautulcera eine zusätzliche effektive Therapieoption eröffnen.