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Applikation von CD34+-Stammzellen und Knochenmarkzellen beschleunigt die Abheilung von Hornhautulcera
Application of CD34+ stem cells and bone marrow cells promotes the healing of corneal ulcers
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
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Ziel
Knochenmarkstammzellen haben die Fähigkeit sich zu verschiedenen Zellentypen zu differenzieren sowie verschiedene Wachstumsfaktoren und Zytokine zu bilden. Im Rahmen der vorliegenden Studie wird die Hypothese überprüft, ob lokal applizierten CD34+-Stammzellen und Knochenmarkzellen bei der Abheilung von Hornhautulzera eine Bedeutung zukommt.
Methode
Aus 30 syngenen Balb/c Mäusen werden Knochenmarkzellen isoliert. Die Hälfte des Knochenmarkzellvolumens wird in ein Zellkulturmedium überführt; aus der anderen Hälfte werden mit Hilfe der MACS-Methode CD34+-Zellen isoliert. Die Qualität der CD34+-Stammzellen wird mittels FACS-Analyse überprüft. Nach standardisierter Alkaliverätzung der Hornhaut werden 66 Mausaugen mit reinem Zellkulturmedium (Kontrolle), 54 Mausaugen mit CD34+-Zellen und 60 Mausaugen mit Knochenmarkzellen durch tophische Applikation (3x täglich) auf den Hornhautdefekt behandelt. Der Defektbereich wird mittels Fluorescein-Augentropfen visualisiert und der Heilungsverlauf über 7 Tage fotodokumentiert. Die Defektgrößen wird mit Sigmascan Pro 5.0 vermessen; die statistische Auswertung erfolgt mit SPSS für Windows 12.0.
Ergebnisse
Die Kaplan-Meier Analyse zeigt, dass die lokale Applikation von CD34+-Stammzellen (log rank Test p<0,00001) und von Knochenmarkzellen (log rank Test p<0,00001) in Form der tophischen Applikation die Abheilung der Hornhautulcera gegenüber der Kontrolle signifikant beschleunigt. Der Einsatz von CD34+-Stammzellen zeigt gegenüber Knochenmarkzellen keinen statistisch signifikanten Unterschied (p=0,91).
Schlussfolgerungen
Die Abheilung experimenteller Hornhautulcera wird im Mausmodell durch die topische Applikation von CD34+-Stammzellen oder von Knochenmarkzellen gefördert. Die Befunde könnten Patienten mit therapieresistenten Hornhautulcera eine zusätzliche effektive Therapieoption eröffnen.