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Dry Eye Disease – neue diagnostische und therapeutische Wege
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Veröffentlicht: | 5. Mai 2014 |
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Welche diagnostischen Schritte sollten heute in der Praxis erfolgen, welche Untersuchungsformen sollten wir vorhalten?
Zur Beurteilung von Oberflächenerkrankungen des Auges sollten in der täglichen Praxis ein Symptomfragebogen, ein Test zur Messung der Tränensekretion (z.B. Schirmer), die Tränenfilmaufrisszeit, die Beurteilung der Lidkanten und die diagnostische Expression der Meibomdrüsen sowie die Anfärbung der Augenoberfläche mit Fluoreszein zum Einsatz kommen.
Ist die MGD (Meibomian Gland Dysfunktion) auch bei uns die häufigste Form des Sicca-Syndroms?
Auch wenn keine epidemiologischen Studien speziell in Deutschland erfolgt sind, deutet alles darauf hin, dass auch in Deutschland ein evaporativer Tränenmangel aufgrund einer obstruktiven Meibomdrüsendysfunktion die häufigste Form des trockenen Auges darstellt.
Welchen Stellenwert haben die neueren Verfahren, z.B. LipiView-Interferometer, Tränenosmolaritätsmessung oder Meibographie?
Die modernen Verfahren haben sicherlich in klinischen Studien einen hohen Stellenwert und bieten zum Teil sehr vielversprechende Zukunftsperspektiven. In der klinischen Praxis kann man aber auch mit altbewährten Verfahren wie Schirmer-Test und Tränenfilmaufrisszeit (s.o.) schnell und sicher zur Diagnose kommen.
Wie sieht eine moderne Stufentherapie in Abhängigkeit von der Grunderkrankung aus?
Bei einem evaporativen Tränenmangel aufgrund einer Meibomdrüsendysfunktion kommen aufeinander aufbauend Lidkantenpflege, fetthaltige Tränenersatzmittel, topisches Azithromycin oder systemische Tetrazyklinderivate sowie eine antiinflammatorische Therapie in Frage. Zudem stehen moderne Verfahren wie z.B. eine Sondierung der Meibomdrüsen oder die Lipiflow®-Behandlung zur Verfügung. Bei einem absoluten Tränenmangel kommen Tränenersatzmittel in unterschiedlicher Viskosität, punctum plugs und eine antiinflammatorische Therapie zum Einsatz.