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27. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

15. bis 17.05.2014, Nürnberg

Die Pterygium-Operation ohne Rezidiv – gibt es das? Ein Update der Pterygium-OP heute

Meeting Abstract

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  • Waltraud-Maria Ahr - MVZ Fürth, Fürth

27. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 15.-17.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocSA 2.11

doi: 10.3205/14doc045, urn:nbn:de:0183-14doc0455

Veröffentlicht: 5. Mai 2014

© 2014 Ahr.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Bei der Entstehung eines Pterygiums wächst bindehautähnliches Gewebe über den Limbus auf die Hornhaut vor. Obwohl es sich um eine gutartige Veränderung handelt, die praktisch nie maligne entartet, ist die Rezidivrate bei der einfachen Exzision ohne weitere Maßnahmen sehr hoch. Es wird daher seit Langem nach OP-Methoden gesucht, die die Rezidivrate senken können.

Methode: Es existieren verschiedene Ansätze zur Senkung der Rezidivrate: unter anderem Anwendung von Mitomycin C oder Avastin sowie Deckung der Exzisionsstelle mit einer Amnionmembran. Anerkannt ist insbesondere auch die Deckung der Exzisionsstelle mit einem autologen Bindehauttransplantat, dieses wird in der Regel vom gleichen Auge entnommen.

Ergebnis: Nach Exzision des Pterygiums und Glätten der Hornhaut sowie Säubern des Sklerabettes wird die Bindehaut im Bereich der oberen Zirkumferenz unterspritzt um eine Trennung der Bindehaut von der Tenon zu erreichen. Anschließend wird nach Abmessen der Größe der Exzisionsstelle ein ebenso großes Bindehauttransplantat im Bereich der oberen Zirkumferenz gewonnen und in den Bereich der Exzisionsstelle verschoben. Hier wird es mit mehreren Einzelknopfnähten an der Sklera fixiert.

Die Nachbehandlung erfolgt mit unkonservierten Steroiden sowie wässrigen benetzenden Substanzen, in den ersten Tagen zusätzlich mit lokaler unkonservierter Antibiose. Steroide und benetzende Substanzen sollten über mehrere Wochen gegeben und langsam ausgeschlichen werden.

Schlussfolgerung: Auch wenn es bei der Verwendung eines autologen Bindehauttransplantats ebenfalls zu Rezidiven kommen kann, sind diese entschieden seltener als nach einfacher Exzision. Die Transplantate wachsen in aller Regel hervorragend ein und bieten auch ein kosmetisch sehr ansprechendes Ergebnis. Gegenüber wachstumshemmenden Substanzen oder einer Amnionmembran liegt der Vorteil insbesondere auch darin, dass keine potenziell schädlichen Substanzen oder Fremdmaterial verwendet werden müssen.