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22. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

18. bis 21.06.2009, Nürnberg

Evaluation von Netzhautsensitivität und -dicke hinsichtlich ihrer prognostischen Wertigkeit für den Visusverlauf nach intravitrealer Triamzinolon-Injektion

Meeting Abstract

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  • Cay Christian Lösche - Evangelisches Krankenhaus Mülheim (Ruhr), Augenklinik, Mülheim (Ruhr)
  • Barbara Schmidt - Evangelisches Krankenhaus Mülheim (Ruhr), Augenklinik, Mülheim (Ruhr)
  • Frank Krummenauer - Private Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten

22. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 18.-21.06.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09docWK 4.4

doi: 10.3205/09doc135, urn:nbn:de:0183-09doc1356

Veröffentlicht: 9. Juli 2009

© 2009 Lösche et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Intravitreale Injektionen werden zunehmend zur Therapie von Makulaödemen unterschiedlicher Genese eingesetzt. Bisher sind jedoch keine eindeutigen präoperativ bestimmbaren Prognosefaktoren zur möglichen Erleichterung der Indikationsstellung identifiziert worden. Untersucht werden sollte daher die prädiktive Wertigkeit einer präoperativen Messung der Netzhautsensitivität mittels Mikroperimetrie hinsichtlich des kurzfristig postoperativen visuellen Verlauf.

Methode: Es wurden prä- und postoperativ bei 42 Patienten mit einem Makulaödem unterschiedlicher Genese (diabetisch, nach venösem Verschluss, Irvine/Gass-Syndrom) eine Mikroperimetrie (MP1, Nidek Technologies Italy), eine Fixationsprüfung (MP1), ein OCT (OCT3, Zeiss Deutschland) und eine Fluoreszenzangiographie durchgeführt. Dokumentiert wurden neben der Anamnese und der bisher erfolgten Vorbehandlung der visuelle Verlauf sowie die Änderung von Netzhautdicke und -sensitivität in einem Zeitraum von sechs Wochen nach intravitrealer Triamzinolon-Injektion.

Ergebnis: Es konnten Daten von 38 operativen Eingriffen im visuellen Verlauf ausgewertet werden. Hierbei zeigte sich bei 21 Eingriffen ein postoperativer Visusanstieg um mindestens eine Stufe. Ein alleinig präoperativ messbarer Prognosefaktor konnte jedoch nicht statistisch gesichert werden: Patienten mit einem Visusanstieg um mindestens eine Stufe zeigten eine Gesamtsensitivität von 8,5 dB (5,0–11,0 dB) gegenüber 8,3 dB (3,6–12,8 dB) bei Patienten mit stagnierendem oder fallenden Visus (Wilcoxon p=0,706). Ähnlich zeigten sich auch in der retinalen Dicke lediglich mediane Unterschiede von 618 µm (483–689 µm) versus 558 µm (447–621 µm) zwischen den Visuskollektiven (Wilcoxon p=0,220). Es zeigte sich lediglich eine Assoziation zwischen den Visusverlauf und den Änderungen von Gesamtsensitivität und Dicke der Netzhaut: Patienten mit einem Visusanstieg um mindestens eine Stufe zeigten einen statistisch signifikanten medianen Anstieg (Vorzeichentest p=0,003) der Gesamtsensitivität um 1,7 dB gegenüber einer nicht signifikanten medianen Senkung um 0,8 dB (Vorzeichentest p=0,629) bei Patienten mit stagnierendem oder sich verschlechterndem Visus.

Schlussfolgerung: Aus den vorliegenden retrospektiven Daten konnte kein prognostischer Faktor für das postoperative visuelle Ergebnis mit Hilfe des MP1 identifiziert werden.