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22. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

18. bis 21.06.2009, Nürnberg

Phakoemulsifikation und Astigmatismuskorrektur mit der Acrysof Toric. Langzeitergebnisse einer prospektiven Studie

Meeting Abstract

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  • Peter Hoffmann - Augen- & Laserklinik, Castrop-Rauxel
  • Christoph Lindemann - Augen- & Laserklinik, Castrop-Rauxel
  • Karl-Christoph Schulze - Augen- & Laserklinik, Castrop-Rauxel

22. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 18.-21.06.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09docWK 3b.21

doi: 10.3205/09doc121, urn:nbn:de:0183-09doc1210

Veröffentlicht: 9. Juli 2009

© 2009 Hoffmann et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Katarakt-Chirurgie ist heute auch refraktive Chirurgie. Für Patienten und Augenärzte ist der unkorrigierte Visus ein wichtiges Erfolgskriterium geworden. In der Gesamtheit aller Patienten trägt der zylindrische Anteil der postoperativen Refraktion ca. 50% zum Unschärfeäquivalent bei. Über 16% aller Katarakt-Patienten haben einen kornealen Astigmatismus ab 1,5 dpt aufwärts. Wir haben prospektiv die Ergebnisse mit der Acrysof toric IOL, welche in 1,5, 2,25 und 3,0 dpt Zylinderstärke lieferbar ist, untersucht.

Methoden: zwischen 12/2007 und 07/2008 haben wir 102 Augen von 84 Patienten mit Astigmatismus zwischen 1,25 und 3,0 dpt und ohne sonstige gravierende Pathologie im Rahmen einer routinemäßigen Katarakt-OP (koaxiale Mikrophako mit posterior-limbaler Inzision) mit dieser Linse versorgt. Die Demographie entsprach der Grundgesamtheit unserer Katarakt-Patienten. Grundlage der IOL-Berechnung war eine IOLMaster®-Biometrie mit optischer Achsenlängenmessung, Keratometrie, Vorderkammer- und Weiß-zu-Weiß-Bestimmung. Die Linsenbrechkraft wurde nach Haigis berechnet, der Torus durch Brechkraftberechnung für beide Hauptschnitte getrennt. Topographie erfolgte mit der Pentacam Hi-Res®. Nachbeobachtungszeitpunkte waren 1 Woche, 4 Wochen und 6 Monate.

Ergebnisse: der präoperative Zylinder (IOLMaster) wurde von 2,04±0,53 auf 0,38±0,30 (4 Wochen) bzw. 0,48±0,31 dpt (6 Monate) Refraktionszylinder reduziert. Das Defokusäquivalent betrug 0,50±0,29 (4 Wochen) bzw. 0,56±0,28 dpt. Der delogarithmierte logMAR-Visus war im Mittel präop unkorrigiert/korrigiert 0,18/0,41, nach 4 Wochen 0,79/0,96 und 6 Monaten 0,84 und 1,01. 75% aller Patienten mit intendierter Emmetropie sahen unkorrigiert 0,8 oder besser. Die absolute Fehlpositionierung betrug im Median 3°, die Rotation von 1 Woche auf 6 Monate im Mittel +1,0±2,5°. Sowohl das sphärische Äquivalent als auch der refraktive Zylinder waren vektoriell und betragsmäßig stabil und entsprachen den Ergebnissen der FDA-Studie. Der chirurgisch induzierte Astigmatismus betrug im Median 0,1 dpt.

Schlußfolgerung: Die Implantation einer einteiligen torischen Linse ist im Rahmen einer koaxialen Mikrophako mit 2,2 mm Schnittbreite problemlos möglich, die Berechnung auch für den Ungeübten einfach. Die Refraktion ist sehr gut vorhersagbar und die stabil. Unseres Erachtens ist die TIOL ein wichtiger Schritt hin zur perfekten Katarakt-Chirurgie.